Patienten positiv auf Corona getestet
18 Infizierungen im St.-Martinus-Hospital Olpe?

- 18 Patienten im St.-Martinus-Hospital in Olpe wurden positiv auf das Coronavirus getestet.
- Foto: SZ-Archiv
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
sz Olpe/Lennestadt. Im St.-Martinus-Hospital Olpe wurden 18 Patienten positiv auf das Coronavirus getestet, die bei der Aufnahme noch ein negatives Testergebnis hatten. Das teilte das die Katholische Hospitalgesellschaft (KHS) als Trägerin am Donnerstag mit. Die KHS teste bereits seit Monaten jeden Patienten vor der Aufnahme auf eine mögliche Infektion mit dem Virus. Bis zum Vorliegen des negativen Testergebnisses würden die Patienten isoliert. Bei längeren Krankenhausaufenthalten werde nach fünf Tagen ein erneuter Test durchgeführt.
Dritter Test ist positiv
Trotz der Schutzmaßnahmen müsse es passiert sein, dass sich ein Patient innerhalb des Krankenhauses infiziert hat: „Der Patient wurde am 27. November mit einem negativen Testergebnis aufgenommen. Nach fünf Tagen des Aufenthaltes haben wir ihn erneut getestet – wieder negativ. Weitere fünf Tage später beim dritten Test war das Ergebnis dann positiv“, so Johannes Schmitz, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen.
Weitere 17 Fälle
Darüber hinaus gebe es weitere 17 Fälle, die bei Aufnahme ein negatives Testergebnis aufgewiesen, sich bei späteren Testungen in den vergangenen Tagen jedoch als positiv entwickelt hätten. „Hier kann auch die Inkubationszeit eine Rolle spielen, Ansteckungen innerhalb des Hauses oder über symptomfreie Besucher sind jedoch nicht auszuschließen“, so die Hospitalgesellschaft in der aktuellen Pressemitteilung.
Aktuell seien 32 Covid-Patienten in Behandlung, davon allein sechs Patienten auf der Intensivstation. Schmitz weiter: „Wir können in den nächsten Tagen eine weitere steigende Belastung nicht ausschließen.“
Systematische Reihentestung der Mitarbeiter
Um weitere – auch hausinterne – Ansteckungen zu vermeiden, werde jetzt neben der Fortsetzung der strengen Schutzmaßnahmen bei der Aufnahme als weitere Maßnahme eine erneute systematische Reihentestung der Mitarbeiter umgesetzt. „Wir werden jetzt zusätzlich zu den regelmäßigen freiwilligen Testungen des pflegerischen und medizinischen Personals, die im 14-täglichen Turnus erfolgen, eine weitere Testung aller Mitarbeiter mit Zutritt zum klinischen Bereich durchführen“, kündigt Schmitz an. Wenn das Infektionsgeschehen nicht abflache, solle der Test spätestens alle fünf Tage wiederholt werden.
Keine Besuche auf Covid-Stationen
Schutzmaterial sei ausreichend vorhanden, betont die Krankenhausträgerin. Dies gelte auch für die Antigenschnelltests. Da die Covid-Bereiche auf weitere Stationen ausgedehnt werden mussten, habe die KHS beschlossen, dass für diese Covid-Stationen keine Besuche mehr erlaubt werden. „Wir müssen durch konsequentes Handeln Infektionsrisiken ausschließen“, betont Schmitz. Besuche seien nur bei Patienten auf nicht von Covid betroffenen Stationen nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt von einer fest definierten Besuchsperson zulässig.
Diese Besuchsperson musste sich bislang einem Screening auf etwaige Symptome unterziehen. „Die Besucherzahlen sind recht übersichtlich. Dennoch wird künftig zusätzlich ein Corona-Antigentest durchgeführt, um zu verhindern, dass das Virus von außen in die Krankenhäuser hineingetragen wird“, erklärt Tobias Quast, Pflegedirektor und Leiter der Corona-Arbeitsgemeinschaft.
"Erste kritische Grenze erreicht"
Die normalen Intensivkapazitäten im St.-Martinus-Hospital Olpe erreichen nach Angaben der KHS „eine erste kritische Grenze“. Um diese zu schonen und das Risiko der Überlastung zu senken, hat die KHS sich dazu entschlossen, planbare Eingriffe herunterzufahren: „Nicht zeitkritische Operationen werden ins neue Jahr verschoben, damit die Intensivkapazitäten nicht für die postoperative Überwachung benötigt werden und insbesondere das Personal sich auf die aktuellen Herausforderungen konzentrieren kann.“ Anders als im Frühjahr werden nun auch im St.-Josefs-Hospital in Altenhundem Patienten mit Corona-Infektion behandelt und nicht mehr nach Olpe verlegt. Laut Geschäftsführer Schmitz reduziere man nun auch die Belegung je Zimmer, um mehr Möglichkeiten zur Isolation zu haben und das Ansteckungsrisiko im Haus zu minimieren.
Derzeit meldet das St.-Martinus-Hospital Olpe täglich 13 Intensiv-Betten mit Beatmung und vier sogenannte IMC-Betten (ohne Beatmung) an die Behörden. Die Anzahl an Beatmungsplätzen könne aber auf über 20 erhöht werden. Das St.-Josefs-Hospital Lennestadt verfügt über sechs Intensivplätze; ein zusätzlicher Platz sei jederzeit einsatzbereit.
Autor:Redaktion Olpe aus Stadt Olpe |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.