3,5-Tonner auch im Kreis Olpe ein Problem
Sieben von neun Unfällen durch rasende Fahrer verursacht
win Olpe. Die von Landesinnenminister Fritz Behrens angesprochene Thematik »Kleintransporter« ist auch im Kreis Olpe akut. Die Polizei erfasste zwischen dem 1. April und dem 31. Dezember 2002 neun Verkehrsunfälle mit »Dreieinhalbtonnern« – sieben davon wurden von den Fahrern der »rollenden Bomben«–verursacht. Polizeidirektor Heinzbert Scholemann betonte bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik (siehe nebenstehenden Bericht), dass meist nicht die Fahrer, sondern die Unternehmer die Schuld an der Raserei der Lieferwagen trügen, weil sie ihren Angestellten uneinhaltbare Zeitvorgaben vorschrieben.
Größter Wunsch Heinzbert Scholemanns wäre die Pflicht, Unfalldatenschreiber in Autos einzubauen. »Das würde für uns eine kaum vorstellbare Erleichterung bei den Ermittlungen bedeuten – ganz abgesehen davon, dass Tests der Berliner Polizei und einer großen Spedition gezeigt haben, dass allein die Präsenz eines Unfalldatenschreibers im Auto zu einem Rückgang der Unfälle um ein Drittel führt.« Eine besondere Brisanz komme vermutlich auf die Verkehrsteilnehmer zu, wenn die Autobahnmaut für Lkw greife. Denn dann sei zu befürchten, dass statt Lkw vermehrt die ohne Tempolimit, Fahrtenschreiber und Lenkvorschriften durch die Republik rasenden 3,5-Tonner eingesetzt würden. »Es ist allerhöchste Zeit, dass für diese Fahrzeuge die gleichen Vorschriften gelten wie für Lkw«, so Scholemann.
Die Polizei, so Ditmar Cordes, werde das ihre tun, durch weiterhin hohen Überwachungsdruck die Verkehrsteilnehmer zum Einhalten der Regeln anzuhalten – dabei, so Cordes, werde die Polizei in Zukunft flächendeckend messen und nicht mehr nur an Unfallschwerpunkten oder schutzwürdigen Zonen. Jeder Auto- und Motorradfahrer solle wissen, dass er jederzeit und an jedem Ort die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten habe.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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