Feuerwehrleute sind oft seelisch schwer belastet
Dipl.-Theologe Joachim Voß referierte über Notfallseelsorge
sz Olpe. Am jüngsten Ausbildungsabend der Freiwilligen Feuerwehr Olpe stand ein ganz besonderes Thema auf dem Dienstplan: die Notfallseelsorge, also der Umgang mit menschlichem Leid und Schicksalen, sowie die Betreuung von Kameraden nach folgenschweren Einsätzen. Dipl.-Theologe Joachim Voß zeigte zum Einstieg in das Thema einen hautnah gedrehten Film über die Arbeit der New Yorker Feuerwehr am 11. September 2001 im World Trade Center und die psychischen Folgen für jeden überlebenden Feuerwehrmann.
Trotz des hier bisher nicht bekannten Ausmaßes der Katastrophe in New York sind auch deutsche Feuerwehrleute vergleichbaren Belastungen ausgesetzt wie die Kameraden in New York, wenn Menschen bei Unfällen schwer verletzt werden oder zu gar Tode kommen. Auch bei den Einsätzen der hiesigen Feuerwehren treten beim Einblick verunglückter und sterbender Menschen Zweifel auf, ob alles richtig gemacht wurde. In manchen Fällen breitet sich auch Ohnmacht darüber aus, dass so etwas in der hoch technisierten Welt möglich ist. In diesen Fällen stehen die Notfallseelsorger bereit, um im Gespräch mit den betroffenen Kameraden diese Erlebnisse zu verarbeiten.
Einsätze mit einem besonders tragischen Ausgang für andere Personen sind nach den neuesten Erkenntnissen nicht dann beendet, wenn die Fahrzeuge wieder bestückt im Feuerwehrhaus stehen, sondern wennn es den Einsatzkräften wieder gut geht. In der Person von Joachim Voß hat die Feuerwehr Olpe einen erfahrenen Theologen in ihren Reihen, der den Kameraden bei ihrem oft schwierigen Dienst am Nächsten zur Seite steht.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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