Fitzek las und begeisterte

- Der bekannte Psychothriller-Autor Sebastian Fitzek kam am Freitag zu einer Lesestunde nach Olpe. Foto: mari
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mari Olpe. Bestsellerautor Sebastian Fitzek gilt als einer der neuen Superstars in der Literaturszene. Mit seinem aktuellen Buch „Splitter“ bewegt er sich derzeit auf Platz 6 der Spiegel-Bestellerliste. Seine Popularität machte auch vor der Kreisstadt Olpe nicht halt. Nach 125 Anmeldungen wurde die Lesung in den Saal des DRK-Mehrgenerationenhauses verlegt. „Das ist nur ein Drittel der Interessenten“, sagte Buchhändler Georg Spielmann.
Die Besucher waren begeistert von Sebastian Fitzek, der aus seinem Leben plauderte und in Olpe fünf Serienmörder stellte. Eigentlich wollte der 1971 gebürtige Berliner Schlagzeuger oder Tennisspieler werden. Vor einigen Jahren aber erwachte sein Interesse, selbst zu schreiben. Er entdeckte, dass ihm das Umfeld genügend Zündstoff lieferte. „Ich habe in meinem beruflichen und privaten Umfeld mit stark verhaltensauffälligen Menschen zu tun und habe auch so viele skurrile Begegnungen“, verriet er dem Olper Publikum.
Diese Erlebnisse verleiten ihn zum Weiterspinnen. Er fragte sich in bestimmten Situationen, was wäre, wenn jetzt das oder das passieren würde. Die Initialzündung zum Schreiben lieferte seine damalige Freundin Gerlinde. Er begleitete sie zum Orthopäden und musste im Wartezimmer lange auf sie warten. Was wäre, wenn sie nie wieder aus dem Behandlungszimmer herauskommen würde, war sein Gedanke und die Idee für sein erstes Buch „Therapie“, in dem ein kleines Mädchen beim Arzt verschwindet.
Auch bei seinem aktuellen Werk „Splitter“ ließ er sich von seinen Erlebnissen inspirieren. Es gibt einige Dinge in seinem Leben, die er gern vergessen möchte. Es müsste eine Amnesiepille geben, dachte er und schon war die Idee für „Splitter“ geboren. Im Buch beschreibt er in einer Rückblende die Irrfahrt von Marc Lucas durch sein zersplittertes Leben. Der Streetworker aus Berlin lässt sich auf ein psychiatrisches Experiment ein, um den von ihm verursachten Autounfall, bei dem seine Frau Sandra ums Leben kam, zu vergessen. Doch nach den ersten Tests beginnt ein Alptraum: Sein Wohnungsschlüssel passt nicht mehr und an der Tür steht der Geburtsname seiner verstorbenen Frau. Diese öffnet ihm und kennt ihn nicht. Ein hochdramatisches Verwirrspiel beginnt. Der Schluss ist, dafür ist Sebastian Fitzek bekannt, anders als der Leser erwartet. Das macht der Autor bewusst: „Er soll irritieren. Die Menschen sollen das Buch nicht einfach zuklappen, sondern die Geschichte weiter fortspinnen.“
Fitzek bezeichnet sich selbst als „Hirnmagnet“. Er beginnt erst zu schreiben, wenn die Geschichte mit Schluss gedanklich steht. Doch beim Schreiben muss er oft von seiner Spur abweichen. „Die Figuren entwickeln ein Eigenleben und so entstehen die Irritationen, die seine Bücher ausmachen.“ „Gänsehaut und Herzrasen, begleitet von Schweißausbrüchen, sind bei Herrn Fitzek im Kaufpreis inbegriffen“, lautet die begeisterte Rezension eines Lesers. Nicht ohne Grund wird er inzwischen auch der deutsche Alfred Hitchcock genannt.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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