Grüne für heimische Baustoffe
Materialauswahl für Gallenberg-Schulneubau kritisiert
win Olpe. Der Neubau der Gallenbergschule läuft bereits auf Hochtouren. Während die Rohbauarbeiten im Gange sind, laufen bereits Überlegungen, wie die Inneneinrichtung nach Fertigstellung aussehen soll. Am Donnerstag stellten Astrid Feldmann und Guido Becker vom Architekturbüro Klein & Feldmann den Mitgliedern des Ausschusses Umwelt, Planen, Bauen die vorgesehenen Materialien und Einbauten vor.
»Bemusterung«–hatte die Verwaltung den Tagesordnungspunkt genannt. Das missfiel UCW-Fraktionschef Udo Baubkus. Dies sei keine Bemusterung, sondern ein Lustprogramm, so Baubkus. Er erwarte von einer Bemusterung, dass der Architekt nicht nur ein einziges Muster für jedes Bauteil vorlege, sondern mindestens zwei oder drei Alternativen, damit die Ausschussmitglieder entscheiden könnten. Ausschussvorsitzender Paul-Werner Willmes (CDU) entgegnete: »Wenn Ihnen etwas nicht passt, stellen Sie einen Antrag und machen Sie einen Gegenvorschlag.«
Kritik ganz anderer Art brachte Fritz Klocke (Grüne) gegen die vorgestellten Muster vor. »Wir sitzen hier in Europas Bauholzregion Nummer eins. Warum greifen wir nicht auf den hier wachsenden Baustoff zurück?«
Klocke kritisierte, dass das Architekturbüro sich beim Dach der Schule für eine Alu/Stahl-Konstruktion und gegen Holz entschieden hat. Heimisches Holz sei zum einen ökologisch im Vorteil, weil keine Transportwege zurückgelegt werden müssten, zum anderen fördere es heimische Unternehmen. Weiterhin frage er sich, warum die Fußböden in Kautschuk und nicht in Linoleum ausgeführt würden. Holz könne bei Fenstern den Kunststoff ersetzen, auch müssten die Türen keineswegs aus osteuropäischer Buche hergestellt werden – auch hier könne auf heimische Hölzer zurückgegriffen werden.
Astrid Feldmann entgegnete, immerhin werde der gesamte Forums-Bereich in Zimmermannsarbeit ausgeführt. Für den Altbau-Bereich habe die Verwaltung Kunststofffenster vorgeschrieben, ebenso den Kautschuk-Fußboden. Die Metall-Dachkonstruktion sei kostengünstiger als Holz. Udo Horn (CDU) fasste zusammen, zwar sei die Verwendung heimischer Baustoffe begrüßenswert, aber derzeit aus Kostengründen nicht zu realisieren.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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