Video-Aktion betroffener Geschwister
Kinderhospizverein macht auf Sorgen aufmerksam

- Unter dem Motto „Geschwister im Universum“ entwickelte die zuständige Bildungsreferentin Heike Will eine kreative Alternative. So konnten alle von zu Hause aus dabei sein.
- Foto: Kinderhospizverein
- hochgeladen von Pascal Mlyniec (Redakteur)
sz Olpe. Die Diagnose, dass die eigene Schwester oder der Bruder lebensverkürzend erkrankt ist, stellt auch das Leben der gesunden Geschwister immer wieder auf den Kopf. Zum Tag der Geschwister am 10. April möchten sie gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhospizverein (DKHV e.V.) in einem Video-Projekt für Instagram auf ihre Situation aufmerksam machen. Sie melden sich selbst zu Wort und machen deutlich, wie wichtig die Unterstützungsangebote des Vereins für sie sind. „Der DKHV e.V. bedeutet für mich Verbundenheit, Vertrauen und Verständnis“, erklärt Kira, deren Bruder unheilbar erkrankt ist.
Von Außenstehenden wünschen sich die Geschwister mehr Aufgeschlossenheit gegenüber ihren besonderen Lebensumständen. Denn allzu schnell werden negative Bewertungen und Annahmen über das Zusammenleben in den betroffenen Familien gemacht. Die Geschwister ermutigen daher, ihnen Fragen gerne ganz offen und direkt zu stellen. Denn Berührungsängste können nur abgebaut werden, wenn man aufeinander zu geht und ins Gespräch kommt. „Mir fällt es schwer auszuhalten, dass mein Bruder krank ist und ich nichts dagegen tun kann. Aber es bringt auch besondere Momente und Gedanken in unser Familienleben, für die ich sehr dankbar bin“, beschreibt Kira auch die positiven Aspekte und Chancen auf ihrem Lebensweg.
Seminar in den Osterferien
Die Auseinandersetzung mit Themen wie Erkrankung und Pflege sowie Sterben und Tod ist eine große Herausforderung. Die Angebote des Deutschen Kinderhospizvereins setzen genau hier an und begleiten Geschwister über die ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste des Vereins, die Bildungs- und Begegnungsangebote der Deutschen Kinderhospizakademie und über die Ansprechpartnerin für Geschwister, Sandra Schopen.
So fand für Geschwister, deren Bruder oder Schwester lebensverkürzend erkrankt oder gestorben ist, zum Beispiel in den Osterferien ein Seminar der Deutschen Kinderhospizakademie statt. Aufgrund der Corona-Pandemie sind persönliche Treffen leider nicht möglich, somit mussten andere Wege gefunden werden: Unter dem Motto „Geschwister im Universum“ entwickelte die zuständige Bildungsreferentin Heike Will daher eine kreative Alternative. Dazu wurden vorab kleine Bildungspakete an die Teilnehmenden verschickt mit Materialien, die sie für dieses Angebot benötigten. So konnten alle von zu Hause aus dabei sein. „Wir beamten uns mit den angemeldeten Geschwistern in ferne Galaxien und richteten uns im digitalen Wolkenkuckucksheim virensicher ein“, beschreibt Heike Will das fantasievolle Zusammentreffen.
Ansprechpartnerin immer erreichbar
Seit der Corona-Pandemie sind die Vernetzung und Gespräche mit Gleichaltrigen in einer ähnlichen Lebenssituation für die Geschwister noch wichtiger geworden. Sich verstanden und verbunden fühlen, offen über Fragen und Ängste sprechen zu können, stärkt die eigenen Ressourcen und vermittelt das Gefühl, nicht allein zu sein. Um diese Unterstützung weiterhin zu ermöglichen, hat Ansprechpartnerin Sandra Schopen einige Angebote parat. Geschwister, die sich austauschen möchten, können sich melden per E-Mail an geschwister@deutscher-kinderhospizverein.de oder unter Tel. 01 51 46 45 80 92.
Das Video-Projekt der Geschwister ist auf Instagram abrufbar.
Autor:Redaktion Olpe aus Stadt Olpe |
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