Acht Autokonzerte mit "Brings", "Bläck Fööss", Beethoven-Orchester Bonn und Ernst Hutter
Klassik trifft „Kölsche Tön“ bei großem Musikfestival

- Endlich wieder auf die Bühne. Das zaubert den Musiker, die beim Festival mitwirken, ein Lächeln ins Gesicht. Das Foto zeigt (v. l.) Sven Welter und Johannes Gokus („Paveier“), Christian Blüm („Brings“), Dirk Kaftan (Beethoven-Orchester), Bürgermeister Peter Weber, Peter Brings („Brings“), Ernst Hutter („Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten – das Original), „Bömmel“ Lückerath und Andreas Wegener („Bläck Fööss“). Foto: yve
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yve Olpe. Ein durchaus seltener Anblick im Ratssaal des Olper Verwaltungsgebäudes: Auf Abstand saßen dort Musiker von Kölner Kultbands mit Dirk Kaftan, dem Generalmusikdirektor des Beethoven-Orchester Bonn und Ernst Hutter. Mitten unter ihnen – ein strahlender Bürgermeister Peter Weber.
Zweck der Zusammenkunft war die Vorstellung eines ungewöhnlichen Musikfestivals auf dem Gelände von Hufnagel Service am Rothen Stein in Griesemert. Erst vor etwas mehr als zwei Wochen gingen die Planungen ins Detail, nachdem „Brings“-Schlagzeuger Christian Blüm seine Mitstreiter und mitwirkende Künstler von seiner Idee überzeugt hatte, verschiedene Musikgenres auf der Bühne zu vereinen. Jetzt steht das Programm für insgesamt acht Autokonzerte im Juni und im Juli, die im Rahmen der „Brings Drive-In Arena powered by Telekom“ stattfinden (alle Termine siehe gesonderter Mitteilungskasten).
Die Pressekonferenz werfe große Schatten voraus, so „Brings“-Manager Stefan Kleinehr. Das Areal von Hufnagel Service sei ein „tolles Gelände“ für eine Veranstaltung dieser Art. Er bedankte sich bei Marcel Kappestein, der in Thieringhausen lebt und Kommandant der Prinzen-Garde Köln ist. Er hatte den Kontakt zu Peter Weber hergestellt. Der wiederum zeigte sich gestern hoch erfreut, dass ein solches Großevent binnen kürzester Zeit organisiert werden konnte. Von dem Erlebnis Autokonzert möchte er sich auf jeden Fall auch selbst überzeugen, gab er bekannt.
„Wir öffnen hier einen Horizont an Musik“, sagte Dirk Kaftan, der mit seinem Beethoven-Orchester eigenlich gestern in Seoul aufgetreten wäre. Das Orchester ist eines der renommiertesten in Deutschland, und coronabedingt mussten ausgerechnet im Beethoven-Jahr zahlreiche Veranstaltungen abgesagt werden. Doch jetzt darf es eine Weltpremiere erleben: Laut Angaben der Veranstalter ist das Bonner Großensemble das erste Symphonieorchester das unter Einhaltungen der Corona-Regeln öffentlich auftritt. Kaftan dankte den Organisatoren – darunter die Stadt Olpe – für die „schnelle und fantastische Umsetzung“. Er wertete das Festival als „Startschuss“ und „eine Initiative für die Kultur und das Leben, das weitergeht“.
Die Band „Brings“ gab bereits ein Autokonzert, jedoch noch unter strengeren Auflagen. Wieder auf der Bühne zu stehen, habe etwas jungfräuliches, verriet Sänger Peter Brings. Die Kölner spielen an einem Festivaltag auch als Gastband beim Orchesterkonzert. Ebenso wie die „Black Fööss“, die in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum feiern. Vor drei Jahren hatte die Gruppe bereits einen Auftritt mit den Musikern aus der Bundeshauptstadt. Wieder mit ihnen einen Abend bestreiten zu dürfen, ehre die „Black Fööss“ sehr, so Gitarrist „Bömmel“ Lückerath.
Nicht nur darauf, endlich wieder Menschen mit Musik glücklich zu machen, sondern auch auf die Menschen der Region freuen sich die „Paveier“. Sänger Sven Welter: „Wir wissen, dass die Sauerländer sehr gut feiern können.“ Heimspiel hat beim Auftritt der Band als „waschechter“ Wendener Schlagzeuger Johannes Gokus.
Zur Pressekonferenz extra aus dem Allgäu reiste Ernst Rutter an, der mit seinen Egerländer Musikanten am Finaltag auf der Bühne steht. Die Mitglieder der kölschen Bands kennt er nur aus dem Fernsehen. „Mir war es aber ganz wichtig, euch alle kennenzulernen“, teilte er „Bömmel“ und Co. mit. „Diese Zusammensetzung ist ein Statement dafür, dass Künstler in dieser Zeit viel zu sagen haben.“
Auch Vereine wirken am Rothen Stein mit. Das sind der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe sowie der Musikverein Neuenkleusheim. Damit möchten laut Stefan Kleinehr die Veranstalter heimischen Musikern die Gelegenheit geben, wieder vor Vereinsmitgliedern, Brauchtumsfreunden und Familienangehörigen zu musizieren.
Initiator Christian Blüm hielt abschließend fest, dass es ihm besonders am Herzen gelegen habe, auch ländliche Gegenden zu unterstützen, die derzeit im kulturellen Bereich etwas unterversorgt seien. „Und es ist so schön, dass wir jetzt auf der Zielgeraden sind.“
Die Termine im Überblick:
Freitag, 26. Juni, ab 19.30 Uhr: „Beethoven-Orchester“ Bonn (Gäste: „Brings“),
Samstag, 27. Juni, ab 19.30 Uhr: „Beethoven-Orchester Bonn (Gäste: „Bläck Fööss“),
Sonntag, 28. Juni, ab 12 Uhr: Konzert des Musikvereins Neuenkleusheim (Eintritt frei),
Sonntag, 28. Juni, ab 19.30 Uhr: „Paveier“,
Freitag, 3. Juli, ab 19.30 Uhr: „Brings“,
Samstag, 4. Juli, ab 19.30 Uhr: „Brings“,
Sonntag, 5. Juli, ab 11 Uhr: Konzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Olpe,
Sonntag, 5. Juli, ab 19.30 Uhr: „Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten – Das Original“.
Karten gibt es unter dem Link https://brings-drive-in-arena.ticket.io/. Auf dem Areal von Hufnagel Service ist für das leibliche Wohl gesorgt. Diverse Stände öffnen unter Einhaltungen der Corona-Sicherheitsvorkehrungen. Pro Konzert stehen 500 Stellplätze zur Verfügung.
Karten für die Konzerte des Musikzuges der Feuerwehr und des Musikvereins Neuenkleusheim gibt es in Kürze bei den Vereinsmitgliedern sowie bei der Stadt Olpe. Einlass auf das Festivalgelände ist jeweils zwei Stunden vor Festivalbeginn.


Autor:Yvonne Clemens (Redakteurin) aus Stadt Olpe |
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