Spaß am Verändern Politik ohne Verdrossenheit

- Zeigten mit Farbkarten ihre Einstellung zu diversen Politikfeldern (v. l.): Christian Pospischil von der SPD, Saskia Sattler (Julis), Florian Müller (JU), Annika Bedschun (Grüne) und Jörg Böhme (UCW Olpe). Foto: win
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win Olpe. Angesichts der bevorstehenden Kommunalwahl geben sich derzeit die Politiker in Diskussionsrunden förmlich die Klinke in die Hand. Eine ganz andere Idee wurde am Donnerstagabend im St.-Franziskus-Gymnasium umgesetzt: Im Rahmen des „Franziskus-Forums“ kamen junge Vertreter der in Olpe um Wählerstimmen buhlenden Parteien zusammen, um vor Oberstufenschülern zu berichten, was sie motiviert hat, den Weg in die Politik zu wagen. Die erkrankte Judith Sauermann aus Rothemühle vertrat der Attendorner Christian Pospischil (28). Für die FDP kam aus Hemer die Jungliberale Saskia Sattler (17), die CDU wurde durch Jungunionist Florian Müller (21) aus Drolshagen vertreten. Annika Bedschun (26) geht in Olpe für die Grünen ins Rennen, Jörg Böhme (27) für die UCW Olpe.
Die Motivation zum Einstieg in die Politik war bei allen ähnlich: der Wunsch, mitzugestalten. Florian Müller gefiel 2002 der Umgang von Wahlsieger Gerhard Schröder mit Edmund Stoiber nicht, Jörg Böhme ärgerte sich über die CDU in Sachen Freibad, bei Christian Pospischil liegt das gesellschaftliche Engagement in der Familie, Saskia Sattler wurde durch ihre Familie auf die FDP aufmerksam gemacht, und Annika Bedschun kam aus der Schulmitwirkung und dem Ärger über unzureichende Kinderbetreuung in die Politik.
Die Franziskus-Schüler nutzten die Gelegenheit, die Kandidaten ins Kreuzverhör zu nehmen. Als besonders heiße Themen kristallisierten sich die „Busnetzoptimierung“ und und die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre (G 8) heraus.
Lehrer Manuel Cordes, der die Runde mit viel Witz moderierte, gab den Diskutanten strenge Zeitvorgaben, was zu einem lebendigen und nie ermüdenden Schlagabtausch führte. Die Schüler sparten nicht mit kritischen Anmerkungen, etwa, als Saskia Sattler Kritik an den Folgen von G 8 übte und die Schüler darauf hinwiesen, dass die FDP in Nordrhein-Westfalen diese Reform mit zu verantworten habe oder als Müller für Kunstrasenplätze warb und die Gymnasiasten kritisierten, dass die von der CDU im Kreis Olpe zu verantwortende Busnetzoptimierung in Verbindung mit der von der Landes-CDU eingestielten G 8 die Schüler keine Zeit hätten, auf diesen Plätzen zu spielen.
Dabei blieben alle fünf Politikvertreter fair im Umgang und zeigten sich samt und sonders eloquent wie schlagfertig. Eine Diskussionsrunde, die mit Sicherheit bei Schülern Werbung für Engagement in der Kommunalpolitik betrieben hat.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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