Zu Hause statt im Heim
sz Olpe. Ob alleine, mit einem Partner oder in einer Wohngemeinschaft: Wie und wo ein Mensch leben möchte, sollte er selbst bestimmen können. „Auch Menschen mit Behinderung sollen diese Wahlmöglichkeit haben“, betont Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des Sozialwerks St. Georg. „Daher haben wir in den vergangenen fünf Jahren unsere Wohnangebote an mehreren Standorten umgewandelt.“ Unterstützt wurde das Sozialwerk dabei von der Aktion Mensch, die verschiedene Träger der Behindertenhilfe in diesem Bereich gefördert hat.
Geschaffen wurden kleine überschaubare Wohnangebote innerhalb des städtischen Gefüges: Welche Erfahrungen sich aus diesen Projekten ergeben haben, beleuchtet das Sozialwerk St. Georg im Rahmen einer Tagung am 9. September ab 9 Uhr in der Stadthalle Olpe.
Unter dem Titel „Vom Heim nach Hause – Veränderungen wagen, Visionen gestalten: Mittendrin ist näher dran“ soll deutlich werden, welche Wege Einrichtungen, Mitarbeitende und Menschen mit Behinderungen in den zurückliegenden Jahren im Rahmen verschiedenster Umwandlungsprozesse gegangen sind. Anhand unterschiedlicher Beispiele beschreiben zehn Referenten die Auswirkungen von Dezentralisierungsprojekten auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung, aber auch die damit verbundenen Anforderungen für Mitarbeitende sowie organisatorische und bauliche Rahmenbedingungen.
Kernziel der Aktion Mensch war es, in Stadtnähe differenzierte Wahlmöglichkeiten zu schaffen, in denen ein möglichst breites Spektrum an Einzel-, Paar- und Gruppenwohnungen oder kleinen Wohnheimen mit höchstens 24 Plätzen bereitgestellt wird. „Mit einer Wohnung innerhalb der Gemeinde wachsen die Anreize, sich gegenseitig kennenzulernen und Vorurteile abzubauen“, erklärt Czogalla. „Dies sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem gleichberechtigten Zusammenleben und zu einem selbstverständlichen gesellschaftlichen Miteinander.“
An der Fachtagung wirken mit: Gitta Bernshausen (Bevollmächtigte Soziale Dienstleistungen Sozialwerk St. Georg, Schmallenberg), Norbert Bruchhausen (Referatsleiter Basisförderung Aktion Mensch, Bonn), Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner (em. Professor Universität Witten-Herdecke, von 1980 bis 1996 leitender Arzt Westfälische Klinik für Psychiatrie, Gütersloh), Arno Fuhrmann (Referent der Geschäftsführung Alexianer Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft, Münster), Ingrid Hamel-Weber (Bereichsleiterin Sozialwerk St. Georg, Schmallenberg), Friedhelm Hoffmann (Behindertenbeauftragter des Kreises Olpe), Theodorus Maas (Geschäftsführer Alsterdorf Assistenz Ost, Hamburg), Gabi Oberliesen-Rickert (Einrichtungsleiterin Sozialwerk St. Georg, Hamm), Werner Strubel (Referent Behindertenhilfe Deutscher Caritasverband, Freiburg) und Monika Stich (Leiterin Fort- und Weiterbildungszentrum LWL-Klinik, Warstein). Die Einladungen zur Fachtagung und die Anmeldeformulare sind im Internet abrufbar: http://www.sozialwerk-st-georg.de.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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