Entzerrt, ein wenig abgespeckt, aber nicht weniger romantisch als bisher unter diesen Vorzeichen kündigt das Kulturamt der Stadt Kreuztal den „Lichterglanz im Park“ an, der vom 1. bis 4. Dezember 2022 in Dreslers Park vorweihnachtliche Beschaulichkeit garantieren soll. Zwei Mal hatte das Großereignis in der Kreuztaler Stadmitte wegen der Pandemie ausfallen müssen.


Der gefühlten Omnipräsenz der Energiekrise begegnet der Lichterglanz mit der Innovation, mehr denn je auf stromsparende LED-Technik zu setzen, wenn das farbige Licht die Jahrhunderte alten Parkbäume illuminieren wird. Das tut sie auch in diesem Jahr, wenn auch etwas anders und reduzierter als sonst. Kulturamts-Leiter Holger Glasmachers entgegnet möglichen Skeptikern: ,,Kultur- und Brauchtumsveranstaltungen sind nicht dem Sparzwang unterworfen, aber wir wollen natürlich ein Zeichen setzen." Und das tun er und seine Kollegen mit dem Konzept, weniger Marktbeschicker als bislang ins Rennen zu schicken und vor allem auf die große Bühne vor der Weißen Villa zu verzichten. Zum einen seien nicht mehr alle bisher vertretenen Händler aktiv; zum anderen seien nach den zweijährigen Corona-Verwerfungen noch nicht alle Gruppen wieder auftrittsbereit. Doch ganz auf begleitende Unterhaltung müssen Lichterglanz-Besucher nicht verzichten: Auf einer kleineren Bühne auf dem Biergarten-Gelände des Kutscherhauses steigt dann eben doch ein erlesenes Musik-Programm von Donnerstag bis Sonntag, damit der Kulturgedanke nicht ganz verschwindet", sagt Glasmachers und verspricht: „Das wird sehr attraktiv werden." Weitere Künstler werden sich zudem unter das Markttreiben mischen - mehr wird noch nicht verraten. Statt wie bislang zwei Lagerfeuer-Plätzen beschränken sich die Organisatoren in diesem Jahr auf jenes vor der Gelben Villa.


„Mehr im Fluss" bleiben soll das Marktgeschehen auf den Wegen im Park, wenn die Buden und Häuschen nicht mehr so dicht an dicht stehen wie sonst - auch in den Villen soll es nicht allzu kuschelig werden, gibt er im Hinblick auf mögliche Hotspots für eine Ansteckung mit dem noch nicht überwundenen Corona-Virus zu bedenken. Die Stadt nutzt mit dem noch einmal überarbeiteten Veranstaltungskonzept die Gelegenheit, dem Ruf eines überfüllten Marktes entgegenzutreten. Zweifellos lockte der „Lichterglanz im Park" angesichts des unverwechselbaren Ambientes überregional die Menschen in großen Scharen nach Kreuztal.


Angebote auch ,abseits der normalen Bratwurst" sollte der Lichterglanz bieten, so lautete schon im Jahr 2011 Glasmachers Konzept der ersten Auflage, das sich seitdem erweitert und verfeinert hat. Bürgermeister Walter Kiß hatte damals angeregt, den Weihnachtsmarkt vom Roten Platz in den darüber liegenden Park zu verlegen. ,,Aus der Kreuztaler Mitte entstanden" sei mit dem Weihnachtsmarkt auch der Gedanke des Gemeinwohls, der beim Lichterglanz zum Tragen kommt: Vereine beteiligen sich an Programm und Angebot und beleben den Weihnachtsmarkt mit Kreuztaler Identität.


Während der Kreuztaler Bauhof langsam damit beginnt, den Park für den „Lichterglanz" betriebsbereit zu machen, feilen die städtischen Mitarbeiter an den letzten Details der viertägigen Veranstaltung, die im Überblick auf der Website www.weihnachtsmarkt-kreuztal.de in Kürze zu finden sein werden. Die Macher versprechen bei allen Innovationen in jedem Fall: „Der Weihnachtsmarkt wird sein Herz nicht verlieren." bjö