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Kreuztal – Meine Stadt

Gemeinsam Großes Bewegen - ein Brunnen für Chabalisa

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Felix, Kathi und Max erlebten in Chabalisa wieder herzliche Begegnungen mit den jungen Bewohnern und Schülern, aber auch mit dem Priester, der die Arbeit der Ordensschwestern nach Kräften unterstützt. Fotos: privat

KATHI HEIDE UND FELIX DÖRR HELFEN SEIT 2017 IN TANSANIA - UND SIE HABEN WEITERHIN VIEL VOR

„Diesmal fiel mir die Rückreise besonders schwer", gesteht Katharina Heide, gerade aus Chabalisa zurückgekehrt und nun in der Kreuztaler Wohnung an Erdnüssen knabbernd, die kürzlich noch in Chabalisa im Garten wuchsen. Der Name des entlegenen Dorfes in Tansania, das sich nahe der Grenze zu Ruanda befindet, steht hierzulande längst für ein nachhaltiges, engagiertes und professionell initiiertes Hilfsprojekt, das die Buschhüttenerin mit Felix Dörr, ihrem jetzigen Ehemann, schon seit einigen Jahren ehrenamtlich unterstützt. Das integrative Zentrum für körperlich wie geistig erkrankte Kinder ist mit der Expertise der beiden Ingenieure zu einem Zuhause  für mittlerweile 68 Mädchen und Jungen geworden - mit Hilfe ihres theoretischen wie praktischen Fachwissens, vor allem aber durch ihren Ehrgeiz, die Bauprojekte mit Hilfe selbst eingeworbener Spenden zu planen, umzusetzen und zu finanzieren. Dafür steht ihr gemeinnütziger Verein Move-ING e.V., der garantiert, dass kein Cent für etwas anderes als die Hilfe zur Selbsthilfe verwendet wird.

Die Infrastruktur in Chabalisa bietet für lokale Verhältnisse Komfort, der nicht ist - ganz zur Freude Fotos: privat selbstverständlich der jungen Bewohner.
Die Infrastruktur in Chabalisa bietet für lokale Verhältnisse Komfort, der nicht ist - ganz zur Freude Fotos: privat selbstverständlich der jungen Bewohner.

In der letzten Woche sind Kathi und Felix von ihrem jüngsten Afrika-Aufenthalt zurückgekehrt, der dazu diente, in Chabalisa die Wasserversorgung weiter zu sichern. Die Regenwasseraufbereitungsanlage, von den beiden Deutschen bereits 2018 installiert, funktioniert weiterhin tadellos. Doch angesichts der wachsenden Bewohnerschaft in Chabalisa, wo die Kinder nicht nur zur Schule gehen, sondern auch wohnen, war es an der Zeit, die Kapazitäten auszubauen. Als Kathi und Felix in Chabalisa eintrafen, hatte ein hausgroßes Bohrgerät bereits den 200 m tiefen Brunnen in das massive Felsgestein getrieben. Während ihres Aufenthaltes nahmen die beiden schließlich die solarbetriebene Pumpe, die das Grundwasser in zwei oberirdische Tanks leitet, in Betrieb, verlegten Wasserleitungen und schlossen sie an. Das kostbare Gut ist fortan nicht nur als Trinkwasser, sondern in Verbindung mit Solarthermie auch als Duschwasser nutzbar. Kathi: ,,Dort können die Kinder jetzt den Duschhahn aufdrehen und es kommt heißes Wasser heraus. Die Ordensschwestern haben Kathi und Felix ausgiebig eingewiesen, das Wassersystem weiter bedienen und warten zu können. Die Gewissheit, dass vor Ort neu Geschaffenes von den Einheimischen gehegt und gepflegt wird, beglückt die beiden besonders. Kathi: ,,Bessere Projektpartner vor Ort kann man sich nicht wünschen."

Die menschliche Wärme, die ihnen in Tansania entgegenkommt, bekräftigt diesen Eindruck: Nicht nur Kathi und Felix begrüßten die Schwestern und Kinder bei ihrer Ankunft herzlich mit Gesang und Blumen, sondern auch Kathis Bruder Max, den seine Schwester endlich überzeugen konnte, vor Ort selbst zu erleben, wovon sie seit Jahren zu Hause schwärmt. Max Heide staunte über das Zentrum für Kinder mit Behinderungen, das mit Hilfe von Kathi und Felix in den letzten Jahren gewachsen ist: „Es ist so schön wie ein Ferienresort."

Doch die Pläne gehen weiter: Weil im kommenden Januar mit über zwei Dutzend Kindern eine neue Klasse in Chabalisa an den Start gehen soll, wollen die ehrenamtlichen Entwicklungshelfer für das wachsende Zentrum weiteren Wohnraum schaffen. Dafür haben sie sich vorgenommen, einen seit Jahren ungenutzten Rohbau bezugsfertig zu machen. Der Kostenvoranschlag steht bereits, und die beiden Bauingenieure arbeiten derzeit den konkreten Arbeitsplan aus. Material und Arbeitskraft kommen von dort - „und so bleibt das investierte Geld auch in der Region." Ebenso denken sie über die Anschaffung zweier Milchkühe nach; obendrein sollen langfristig Großküche und Essenssaal unter Dach und Fach kommen: Zurzeit wird für die Kinder dort noch unter freiem Himmel gekocht. Um diese Vorhaben umsetzen zu können, sind die beiden auf der Suche nach weiteren Spenden.

Wieder in Deutschland zurückgekehrt, legen Kathi und Felix nicht etwa die Hände in den Schoß: Neben ihren Promotionsprojekten, an denen sie hauptberuflich arbeiten, haben sie vor, eine Menge Weihnachtskarten zu schreiben - an großzügige Spender und solche, die es noch werden wollen. bjö

Weitere Infos unter: www.move-ing.org

Spendenkonto:
IBAN: DE50 4476 1534 2304 3994 00
BIC: GENODEMINRD
Verwendungszweck: Chabalisa