Viel Lob für das Projekt
Bethel-Stiftung möchte Wohnanlage für behinderte Menschen erstellen

- Stünden direkt am Wendebach keine Bäume, hätten die Spaziergänger dort künftig diesen Anblick auf das geplante Haus der Bethel-Stiftung. Skiziiert ist hier die wesentlich höher liegende Hausreihe an der Hauptstraße. Der graue Block stellt die bereits bestehende Wohnanlage im Wendebachtal dar.
- Foto: privat
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hobö Wenden. Ungewöhnlich viel Lob gab es am Mittwochabend im Wendener Rathaus. Dort tagte der Bau- und Planungsausschuss (BPA) der Kommune und erhielt aus erster Hand Informationen über ein Neubauprojekt inmitten des Zentralortes der Kommune. Wie bereits berichtet, hat die Bethel-Stiftung das Grundstück „Hauptstraße 39a“ im Ortskern von Wenden erworben und plant dort ein neues Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten für behinderte Menschen.
Geplant sind zehn Wohneinheiten
Das fast 1400 Quadratmeter große Baugrundstück liegt sozusagen in zweiter Reihe zwischen dem bebauten Bereich an der Hauptstraße und dem Wendebach.
hobö Wenden. Ungewöhnlich viel Lob gab es am Mittwochabend im Wendener Rathaus. Dort tagte der Bau- und Planungsausschuss (BPA) der Kommune und erhielt aus erster Hand Informationen über ein Neubauprojekt inmitten des Zentralortes der Kommune. Wie bereits berichtet, hat die Bethel-Stiftung das Grundstück „Hauptstraße 39a“ im Ortskern von Wenden erworben und plant dort ein neues Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten für behinderte Menschen.
Geplant sind zehn Wohneinheiten
Das fast 1400 Quadratmeter große Baugrundstück liegt sozusagen in zweiter Reihe zwischen dem bebauten Bereich an der Hauptstraße und dem Wendebach. Direkt daneben entstand vor wenigen Jahren auf dem Grundstück, wo einst der Saal sowie weitere Räume der ehemaligen Gaststätte „Zur alten Schmiede“ standen, ein auch wegen der Lage im Wendebachtal auffälliges Mehrfamilienhaus.
Zunächst stellte Frank Schmiedel vom gleichnamigen Architekturbüro in Siegen das Bauvorhaben der Bethel-Stiftung vor. Er freue sich jedenfalls als beauftragter Planer auf das Projekt, da es ein "schlüssiges und angenehmes" sei. Geplant ist ein Apartmenthaus mit zehn Wohneinheiten für behinderte Menschen. Die einzelnen Wohnungen bekommen eine Größe von rund 45 Quadratmetern. Zusätzlich gibt es weiter Räumlichkeiten für Begegnung sowie für die Mitarbeiter der Einrichtung. Der Baukörper wird längs der Nord-Süd-Achse errichtet und ragt lediglich zwei Vollgeschosse aus der naturgewachsenen Erde heraus. Das Haus soll so nah wie möglich an den Wendebach gerückt werden, um den "Verkehr" zu und von der Anlage in Richtung der Hauptstraße auszurichten.
Das letzte Wort ist nicht gesprochen
Das Haus werde in Massivbauweise erstellt und erhalte Außenbauteile aus Holz, erklärte Schmiedel. Das Dach soll begrünt sowie mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Ohnehin sei viel Grün auch auf den Terrassenebenen geplant. Geheizt werde mithilfe von Erdwärme. "Wir denken da modern", so Architekt Schmiedel. Die Einfahrt zwischen der ehemaligen "Alten Schmiede" und dem einstigen Friseursalon Henne sei schmal, aber breit genug für Transport- und Feuerwehrfahrzeuge. Die Projektträger könnten sich eine Leichtbaubrücke über den Wendebach vorstellen, um eine Verbindung zum Wendebachtal zu schaffen. Diesbezüglich sei vorstellbar, dass diese auch von Nichtbewohnern genutzt werden könne.

- Obwohl zehn Wohnungen geplant sind, kommt das Haus der Bethel-Stiftung lediglich auf zwei Vollgeschosse über dem naturgewachsenen Baugrund. Sollte der Wendebach, hier blau dargestellt, infolge eines sogenanntes hundertjähriges Hochwassers über die Ufer treten, lägen die Wohnungen noch immer einen halben Meter über der berechneten Wasserhöhe.
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Diesbezüglich mahnte Markus Hohmann, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung der Gemeinde Wenden, aber an, dass ein solches Bauwerk immer auch den Durchfluss im Falle von Hochwasser stören könne. Hier ist also das letzte Wort nicht gesprochen. Ohnehin interessierten sich einige BPA-Mitglieder, wie es um den Hochwasserschutz bestellt sei. Hier erklärte Frank Schmiedel, dass man ein sogenanntes hundertjähriges Hochwasserereignis als Grundlage genommen habe. Und selbst hier läge der Bau noch einen halben Meter über dem errechneten Pegelstand.
''Das ist der Unterschied zu Wohnheimen''
Armin Nedden von der Bethel-Regional-Geschäftsstelle Dortmund versicherte, dass man "sehr sensibel" mit diesem Grundstück umgehe. Der Vorhabenträger mache Angebote der Wiedereingliederung. Seit Jahren werde die Idee stärker verfolgt, behinderten Menschen, die eine größere Selbstständigkeit erreicht hätten, ein Wohnangebot zu machen. Sie lebten in eigenen Wohneinheiten, gleichwohl soll es auch in Wenden Begegnungspunkte der Bewohner geben, die sie nutzen könnten, aber nicht müssten. "Das ist der Unterschied zu Wohnheimen", so Nedden. Auch wegen der Versorgungsmöglichkeiten und der guten Gehwege sei dieser Standort hier in Wenden ideal. In der Wohnanlage sei künftig ebenfalls eine intensivere Betreuung der Bewohner möglich, jedenfalls seien zu jeder Zeit immer Mitarbeiter von Bethel vor Ort präsent.
Die Bethel-Stiftung stehe für Qualität
Johannes Maróthy, Regionalleiter von Bethel-Regional in Dortmund ergänzte, dass in Wenden Menschen mit kognitiven Einschränkungen einzögen, entweder aus anderen Einrichtungen oder aus dem privaten Umfeld kommend. "Wir haben schon eine Warteliste. Es sind Interessenten da, die einziehen möchten", versicherte Maróthy den BPA-Mitgliedern.
"Ich empfinde das als Glücksfall, dass sie kommen", betonte der Fraktionschef der Grünen, Elmar Holterhof. Die Bethel-Stiftung stehe für Qualität. Ähnlich äußerten sich weitere Mitglieder des BPA. Markus Hohmann, im Rathaus bekanntlich auch Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, schätzt dieses Projekt als "extrem gutes und wichtiges Vorhaben für die Gemeinde Wenden" ein. Eine Abstimmung gab es im Bauausschuss übrigens nicht, es handelte sich lediglich um eine Information. Über die Baugenehmigung hat der Kreis Olpe als Bauaufsichtsbehörde zu entscheiden.


Autor:Holger Böhler (Redakteur) aus Wenden |
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