Vizepräsident der Schausteller vermisst Hilfe für seine Branche
"Für viele Kollegen mündet das in Existenznot"

- Alle Augen aufs Fass: Bürgermeister Bernd Clemens, Patrick Arens vom Schaustellerverband und Krombacher-Vertreter Stephan Rödder eröffneten im vergangenen Jahr die Kirmes. Bei diesem Startschuss für das dreitägige Treiben wäre Arens im nächsten Jahr gerne wieder dabei. SZ-Archivfoto: misch
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hobö Wenden/Dortmund. Bereits sein Urgroßvater habe die Wendener Kirmes mit einem Stand besucht, diese Veranstaltung mit ihrer tiefen Verwurzelung in der hiesigen Bevölkerung sei seither für seine Familie immer ein Höhepunkt im Jahreskalender. Hört man Patrick Arens zu, spürt man die besondere Begeisterung für die „Wendsche Kärmetze“, sogleich aber ebenfalls die depressive Stimmung, die derzeit bei den Schaustellern und Marktkaufleuten vorherrscht. Die Corona-Krise trifft diesen Wirtschaftszweig mit aller Härte, ein Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht.
Patrick Arens ist Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Schausteller und Marktkaufleute und hätte die diesjährige Wendener Kirmes zusammen mit Bürgermeister Bernd Clemens feierlich eröffnet.
hobö Wenden/Dortmund. Bereits sein Urgroßvater habe die Wendener Kirmes mit einem Stand besucht, diese Veranstaltung mit ihrer tiefen Verwurzelung in der hiesigen Bevölkerung sei seither für seine Familie immer ein Höhepunkt im Jahreskalender. Hört man Patrick Arens zu, spürt man die besondere Begeisterung für die „Wendsche Kärmetze“, sogleich aber ebenfalls die depressive Stimmung, die derzeit bei den Schaustellern und Marktkaufleuten vorherrscht. Die Corona-Krise trifft diesen Wirtschaftszweig mit aller Härte, ein Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht.
Patrick Arens ist Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Schausteller und Marktkaufleute und hätte die diesjährige Wendener Kirmes zusammen mit Bürgermeister Bernd Clemens feierlich eröffnet. So wie er es im vergangenen Jahr tat und sein Vater, Hans-Peter Arens, als langjähriger BSM-Präsident dies seit 1993 alljährlich bis zu seinem Tode getan hat. Seinerzeit war der Samstag erstmalig und seither dauerhaft in den so traditionsreichen „Kärmetze-Ablauf“ integriert worden.
Die Absage aller Großveranstaltungen infolge der Corona-Pandemie „geht ins Desaströse“, erklärt Patrick Arens im Gespräch mit der SZ. „Für viele Kollegen mündet das in der Existenznot.“ Wenn die Kirmes in Wenden 2021 wieder stattfindet, dann könnten womöglich einige Schausteller und Marktkaufleute, die seit vielen Jahrzehnten dazugehören, nicht mehr aktiv sein. Die staatliche Hilfe reiche jedenfalls nicht aus, die laufenden Betriebskosten zu schultern, geschweige denn Einnahmeausfälle auszugleichen, so Arens.
„Wir gehen normalerweise mit dem Kopf nach oben durch die Welt, aber dies fällt uns zurzeit sehr schwer. Uns betrübt, dass die große Politik den Eindruck vermittelt, wir brauchen diese Form der Veranstaltungen nicht mehr.“ Natürlich müsse die Ausbreitung der neuen Krankheit bekämpft respektive verhindert werden, aber gewisse Branchen dürften doch nicht komplett fallengelassen werden. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass die Veranstaltungs- und Eventbranche ein wichtiger Faktor in der Gesamtwirtschaft sei.
Für viele seiner Berufskollegen sei der Blick in die Zukunft wie ein Blick in die Glaskugel. Derzeit wisse man nur, dass Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober dieses Jahres verboten seien. „Aber was wird beispielsweise aus den Weihnachtsmärkten?“, fragt Arens nach und weist einhergehend auf die Schwierigkeiten der Planungen hin.
„Da geht momentan viel auf Dauer kaputt“, beklagt Arens. Er hoffe natürlich inständig, dass dies nicht für die Wendener Kirmes zutreffe. Diese Veranstaltung sei etwas Besonderes. Die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit diesem Fest mache die DNA aus. „Daher geht mit dem wirtschaftlichen Schaden für mich auch ein emotionaler einher.“
Autor:Holger Böhler (Redakteur) aus Wenden |
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