»In Gerlingen geht die Post ab«
Gemeinde investiert in diesem Jahr mehr als 2Mill.E in verschiedene Projekte
hobö Gerlingen. Die Gemeinde Wenden hat bei ihrer Finanzplanung für das laufende Jahr eine Ortschaft besonders im Visier: Gerlingen. Bürgermeister Peter Brüser versprach jedenfalls den Gerlingern im Rahmen der Bürgerversammlung am Donnerstagabend, dass »investiv in diesem Jahr in Gerlingen die Post abgeht«. Nach Angaben des Verwaltungschefs fließen 2003 insgesamt 2Mill.e an kommunalen Investitionen in die drittgrößte Ortschaft der Gemeinde Wenden. Ohnehin verlief der Versammlung recht harmonisch. Die 60 Anwesenden äußerten wenig Kritik.
700000E für Baugebiet-Erschließung
Nach den Ausführungen zur allgemeinen politischen und finanziellen Lage der Gemeinde (wir berichteten bereits von vorangegangenen Bürgerversammlungen) rechnete Bürgermeister Brüser kurz die einzelnen Investitionen für Gerlingen auf. So fließen rund 300000e als Zuschuss für die Umwandlung des Tennensportplatzes in einen Kunstrasen-/Tartanplatz. Annähernd 700000e wird die Erschließung des Baugebietes »Eickhagen« kosten, die in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag vergeben wird.
Zuschüsse für Feuerwehr
Der Löschzug Gerlingen der Freiwilligen Feuerwehr erhält für die Erweiterung des Gerätehauses rund 250000e sowie einen neuen Rüstwagen für 230000e. Etwa 110000e steuert die Gemeinde für die Erneuerung der Lingensiepenstraße bei. Und letztlich werden rund 170000e für die Sanierung der Grundschule locker gemacht. Brüser bekundete in diesem Zusammenhang, dass diese finanziellen Zuschüsse gut angelegt seien, da die Gerlinger bei vielen Projekten selbst die Ärmel hochkrempeln und zum Gelingen der einzelnen Maßnahmen viel Eigenleistung beisteuern würden.
Besonders bedeutsam ist für Gerlingen das Neubaugebiet »Eickhagen«. Nach langwierigen Planungen und Grundstücksverhandlungen stehen dort bald 30 Bauplätze zur Verfügung. Im März soll mit der Erschließung begonnen werden. Wie Gemeinde-Baudezernent Reiner Jung erklärte, werden die Tiefbaumaßnahmen im August abgeschlossen. Dann könnten – die noch ausstehende Vergabe der Grundstücke vorausgesetzt ––die ersten Bauanträge gestellt werden. Zu den Quadratmeterpreisen für das neue Bauland wollte sich Jung nicht konkret äußern. Aber vermutlich würden sie in etwa so hoch ausfallen wie im Neubaugebiet »Vor dem Hillgenstock« in Wenden, also rund 75e/m2.
Das Thema Ortsumgehung wurde am Donnerstag nur kurz angesprochen, da Peter Brüser ankündigte, dieses Thema sehr bald in einer separaten Bürgerversammlung in Gerlingen behandeln zu wollen. Dann würden auch die Ergebnisse eines neuen Lärmgutachtens vorgestellt.
Der ehemalige Ratsherr Sven Schwarz kritisierte, dass im Industriegebiet »Auf dem Ohl« und dort speziell an dem Radweg »jede Menge Müll« herumliegt: »Das ist ’ne Katastrophe.« Dazu betonte Brüser, dass »das Problem so alt ist wie die Diskothek«. Ordnungsrechtlich sei sehr kompliziert, den Betreiber anzuhalten, das Umfeld von Verunreinigungen zu säubern. Da könne man nur auf Freiwilligkeit hoffen.
Empfindliche Bußgelder
Zum Thema Müll, ergänzte Brüser, dass es sehr bald eine Initiative »Saubere Gemeinde« geben werde. Die Gemeinde wolle erhebliche Bußgelder für jene verhängen, die meinen, ihren Unrat einfach überall in die Natur zu werfen. Flächendeckend in der Kommune, zeigte sich der Bürgermeister verärgert, würden Dosen, Flaschen und anderer Müll einfach weggeworfen. Mit Hilfe aufmerksamer Zeugen wolle man diesen Zeitgenossen künftig mit empfindlichen Bußgeldern zu Leibe rücken.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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