Dr. Christian Stoffers verfasst Buch
Das Kloster auf der Eremitage

- Die im Jahr 1684 errichtete Gnadenkapelle der katholischen Wallfahrtsstätte auf der Eremitage.
- Foto: Peter Helmes
- hochgeladen von Peter Helmes (Redakteur)
sz Niederdielfen. „Bei der Beschäftigung mit der Geschichte des Klarissenklosters auf der Eremitage kommt uns diese vor wie der Blick in ein Brennglas des gelebten christlichen Lebens im Siegerland“, fasst Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der Marien-Gesellschaft Siegen, im Editorial zu „Deo Gratias – Wechselvolle Geschichte des Klarissen-Klosters auf der Eremitage“ seine aus der Entwicklung des Buchs gewonnenen Eindrücke zusammen (Deo Gratias = Dank sei Gott).
Das im Januar herausgegebene Buch zeigt auf, dass die Entfaltung dieses...
sz Niederdielfen. „Bei der Beschäftigung mit der Geschichte des Klarissenklosters auf der Eremitage kommt uns diese vor wie der Blick in ein Brennglas des gelebten christlichen Lebens im Siegerland“, fasst Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der Marien-Gesellschaft Siegen, im Editorial zu „Deo Gratias – Wechselvolle Geschichte des Klarissen-Klosters auf der Eremitage“ seine aus der Entwicklung des Buchs gewonnenen Eindrücke zusammen (Deo Gratias = Dank sei Gott).
Das im Januar herausgegebene Buch zeigt auf, dass die Entfaltung dieses besonderen Orts vor den Toren der Stadt Siegen nunmehr seit über 500 Jahren hinweg in Wellenbewegungen verläuft, sich jedoch über die ganze Zeit hinweg ein klarer Pfad erkennen lässt: Die Eremitage war und ist ein Ausgangsort christlichen Lebens, das sich immer wieder neu entwickelt.
„Zu nennen ist da das Wechselbad der konfessionellen Ausrichtung des Siegerlands in der frühen Neuzeit genauso wie das auf Versöhnung und Ökumene ausgerichtete Wirken der Klarissen an diesem Ort und schließlich die Fortsetzung als geistliches Zentrum und Hospiz bis in die Gegenwart“, heißt es im von Prokurist Hubert Berschauer gezeichneten Editorial.
Das Buch, das Dr. Christian Stoffers auf Basis der Transkription der handschriftlichen Klosterchronik durch Sigrid Ermert und weiterer Quellen verfasst hat, lädt dazu ein, sich durch die Geschichte des von Mutter Coleta gegründeten Klarissenklosters hindurch zu tasten und sich dem Wirken der Schwestern zu nähern. Es fußt auf dem Evangelium und vollzieht sich in gemeinschaftlich gelebter Armut in der Klausur.
Notglocke läutete nie
Immer wieder erlebten die Schwestern die Macht des Gebets. Die Notglocke – auch wenn es gerne anders erzählt wird – musste während der gesamten Zeit ihres Wirkens nie geläutet werden. Beim Lesen erkennt man rasch, dass die Schwestern sicher auch nie daran gedacht haben, sie zu nutzen. Mutter Bernadette pflegte zu sagen: „Was Gott will, das wirkt er. Ist es Gottes Wille, dann wird die Sache gelingen.“ Und so brennt sich das Zeugnis der Schwestern auch in die Historie des christlichen Lebens im Siegerland ein.
Das Buch stellt heraus, dass die Geschichte dieses besonderen Orts auch geprägt ist von Abschieden, die einen Neubeginn möglich machten. So mussten die Eremiten, die von Siegen aus kamen, zunächst loslassen können, um in der Einsamkeit der Eremitage zu wirken. Die Klarissen hatten ihr Mutterhaus in Bad Neuenahr zu verlassen, um den neuen Konvent dort zu errichten. Schließlich hieß es auch für sie, Lebewohl zu sagen, damit mit dem geistlichen Zentrum und dem Hospiz Neues entstehen konnte.
Auch heute ist das Leben auf der Eremitage von Abschieden geprägt. „Es sind“, so Stoffers, „dabei ganz individuelle Abschiede – und es ist sicher ein Trost, dass auch hierin ein Neubeginn liegt.“
Autor:Redaktion Kultur |
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