Mit dem Fahrrad zur Schule
Kinder fordern mehr Rücksichtnahme

- Mit Helm und Weste und ihrer bestandenen Fahrradprüfung fühlen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 b ein bisschen sicherer. Nach den Erfahrungen, die sie gemacht haben, wissen sie aber, dass alle Verkehrsteilnehmer aufeinander achten müssen.
- Foto: Sarah Panthel
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
sp Rudersdorf. Die Liste der Klasse 4 b der kath. Grundschule Rudersdorf über die negativen Erfahrungen während ihrer Fahrradprüfung und im alltäglichen Straßenverkehr ist lang. Camelia (11) beispielsweise erzählt: „Die Autos haben uns gar nicht beachtet, haben uns überholt, und es war knapp. Manchmal waren wir im toten Winkel, und die Autofahrer haben uns gar nicht gesehen.“
Henry (10) beschwert sich: „Mir wurde die Vorfahrt genommen.“ Und Brayn (9) erinnert sich: „Als wir in den Kreisel gefahren sind und rausfahren wollten, haben uns Autos überholt, obwohl wir Handzeichen gegeben haben.“ Eren (10) berichtet von einer Situation, die andere Mitschüler ebenfalls erlebt haben: „Die Autos haben uns vor der roten Ampel noch schnell überholt und dann stark abgebremst.
sp Rudersdorf. Die Liste der Klasse 4 b der kath. Grundschule Rudersdorf über die negativen Erfahrungen während ihrer Fahrradprüfung und im alltäglichen Straßenverkehr ist lang. Camelia (11) beispielsweise erzählt: „Die Autos haben uns gar nicht beachtet, haben uns überholt, und es war knapp. Manchmal waren wir im toten Winkel, und die Autofahrer haben uns gar nicht gesehen.“
Henry (10) beschwert sich: „Mir wurde die Vorfahrt genommen.“ Und Brayn (9) erinnert sich: „Als wir in den Kreisel gefahren sind und rausfahren wollten, haben uns Autos überholt, obwohl wir Handzeichen gegeben haben.“ Eren (10) berichtet von einer Situation, die andere Mitschüler ebenfalls erlebt haben: „Die Autos haben uns vor der roten Ampel noch schnell überholt und dann stark abgebremst. Ich wäre fast hinten drauf gefahren.“ Eine Schrecksekunde erlebte auch Ben (9), als er ein stehendes Auto überholte und währenddessen ein anderes Auto an ihm vorbeifuhr. „Ich hatte Angst, dass ein Unfall passiert.“ Er ist nicht der Einzige, der so empfindet.
Rücksichtnahme von Auto - und Lkw-Fahrern
Riskante Überholmanöver, starkes Abbremsen oder zu hohe Geschwindigkeit sorgen für ein ungutes Gefühl bei den Kindern – nicht nur bei der Fahrradprüfung, auch im alltäglichen Straßenverkehr. Sicherer fühlen sie sich, wenn sie mit ihren Eltern gemeinsam unterwegs sind, aber das ist bekanntlich nicht immer der Fall. Vom Fahrradfahren hält das die jungen Verkehrsteilnehmer aber nicht ab. Von 17 Kindern in der Klasse kommt etwa die Hälfte häufiger mit dem Fahrrad zur Schule. Deswegen fordern sie mehr Rücksichtnahme von Auto- und Lkw-Fahrern.
Für Situation der Kinder sensibilisieren
Andrea Bachmann, Lehrerin der Klasse 4 b, appelliert ebenfalls an die älteren Verkehrsteilnehmer: „Sie müssen sich in die Lage der Kinder versetzen. Für die ist eine schnelle Beschleunigung eine Schrecksituation. Stellen Sie sich mal an eine stark befahrene Straße und gehen einfach mal in die Hocke.“ Eine Idee, um zu sensibilisieren.
Auf ihre Schülerinnen und Schüler ist die Lehrerin stolz, weil sie im Straßenverkehr stets wachsam sind, so wie sie es gelernt und in ihrer Fahrradprüfung umgesetzt haben. „Die Kinder haben schnell und gut reagiert, deshalb ist es nicht zu Unfällen gekommen.“
Ausbildung und Fahrradprüfung
Die Pressestelle der Kreispolizeibehörde erklärte auf Nachfrage: „Die große Gefahr für Kinder ist, dass sie klein sind und leicht übersehen werden.“ Sie reagieren zudem nicht so wie Erwachsene und lassen sich schneller ablenken. Deshalb werden Kinder von der Polizei beispielsweise mit der Fahrradprüfung ausgebildet und sensibilisiert.
Die Polizei bestätigte das, was die 4 b in ihrer Prüfung gelernt hatte: Wenn ein Autofahrer ihnen beim Linksabbiegen Vorfahrt gewährt, dann sollen sie das nicht annehmen, denn es könnte sein, dass ein weiterer Autofahrer das stehende Auto überholt und die Kinder nicht sieht. Deshalb lehrt die Polizei ihnen, sich so an die Verkehrsregeln zu halten wie alle anderen. Trotzdem: „Manchmal ist es wichtig, nicht auf sein Recht zu bestehen und Kindern den Vorrang zu lassen“, sagt Pressesprecher Michael Zell. Nur verlassen sollten sich Kinder darauf nie.
Autor:Sarah Panthel (Redakteurin) aus Siegen |
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