2700 Zollstöcke vom "Ollern" bis zum Keller
Sammelfieber liegt Udo Vitt im Blut

- Maßarbeit: 2700 Zollstöcke hat Udo Vitt gesammelt und akkurat an Wänden aufgereiht. Die „Ausstellung“ des Rudersdorfers erstreckt sich vom Dachboden bis in den Keller.
- Foto: ph
- hochgeladen von Klaus-Jürgen Menn (Redakteur)
ph Rudersdorf. Den geistigen Nährwert stuft er selbst eher gering ein. Gleichwohl besitzt seine Sammlung gewisse Vorteile: „Ich brauche den Keller nicht zu streichen.“ Udo Vitt ist ein Siegerländer wie aus dem Bilderbuch: kein „Lälles“, trockener Humor, bodenständig. Wäre da nicht dieser kleine Spleen.
In Steinzeit-Kategorien gedacht, fällt der 64-Jährige unter die Sammler – das Jagen überlässt er anderen. Seit 14 Jahren trägt er Zollstöcke zusammen. 2700 Exemplare füllen inzwischen schmale Wandregale vom „Ollern“ bis zum Keller. Dubletten gibt es keine. Zur Benutzung sind sie nicht gedacht, dafür hat der Rudersdorfer ein paar Arbeits-Zollstöcke auf der Werkbank deponiert.
Zollstöcke gerieten rein zufällig ins VisierDas Sammelfieber liegt Udo Vitt im Blut.
ph Rudersdorf. Den geistigen Nährwert stuft er selbst eher gering ein. Gleichwohl besitzt seine Sammlung gewisse Vorteile: „Ich brauche den Keller nicht zu streichen.“ Udo Vitt ist ein Siegerländer wie aus dem Bilderbuch: kein „Lälles“, trockener Humor, bodenständig. Wäre da nicht dieser kleine Spleen.
In Steinzeit-Kategorien gedacht, fällt der 64-Jährige unter die Sammler – das Jagen überlässt er anderen. Seit 14 Jahren trägt er Zollstöcke zusammen. 2700 Exemplare füllen inzwischen schmale Wandregale vom „Ollern“ bis zum Keller. Dubletten gibt es keine. Zur Benutzung sind sie nicht gedacht, dafür hat der Rudersdorfer ein paar Arbeits-Zollstöcke auf der Werkbank deponiert.
Zollstöcke gerieten rein zufällig ins Visier
Das Sammelfieber liegt Udo Vitt im Blut. Im Dachboden-Raum – dem „Museum“ – und hinterm Haus an der Nassauer Straße finden sich unter anderem Arbeitsgeräte aus Küche, Stall und Feld – und in der Garage ein DKW Munga-Geländewagen der Bundeswehr, Baujahr 1958, tiptop in Schuss.
Die Zollstöcke gerieten rein zufällig in Vitts Visier. Bei Umbau- und Renovierungsarbeiten bei Freunden kamen zwangsläufig die Längenmaße zum Einsatz. Beim nächsten Baumarkt-Besuch meldete sich spontan der Gedanke: „Guckst du mal bei Zollstöcken.“
Es dauerte nicht allzu lange, da hatten zehn, 20 Stück ein neues Zuhause gefunden. Alphabetisch geordnet und akribisch kartiert hängen sie nun an den Wänden – fast alle mit Werbeaufdrucken von Firmen, einige aber auch mit originellen Bildmotiven zwischen Nautik und Erotik. Die Buchstaben „W“ bis „Z“ sind im Heizungskeller untergebracht: „Davon gibt es nicht so viele.“
„Solange wie ich Platz habe, mache ich weiter!“
In einer „Baureihe“ finden sich sogar sämtliche Fußball- Welt- und Europameisterschaften samt Spielpaarungen. Eine gute Idee, konnte man doch so beim Vermessen auf den ersten Blick erkennen, wann ein interessantes Spiel stattfindet und man gegebenenfalls zeitig Feierabend machen muss.
Im Bekanntenkreis kennt man Vitts Sammelleidenschaft nur zu gut. Wer daran denkt, bringt schon mal einen Zollstock mit. Die Zahl der Auslands-Exemplare hält sich in Grenzen. Mehr ins Gewicht fallen da schon Zollstöcke deutscher Firmen, die im Ausland pressen lassen, erzählt der Fachmann.
Ob gebraucht oder neu: Als Maßstab gelten für den 64-Jährigen die lesbaren Aufdrucke. Sein ältestes Stück ist ein Ein-Meter-Teil „mindestens aus den 1950er-Jahren“.
Neben dem geläufigen Zwei-Meter-„Fächer“ bilden Längen von einem halben, einem und drei Metern die Norm. Das Material besteht aus Kunststoff, Holz oder Blech. Die einzelnen Glieder sind mal ein- und mal mehrfarbig.
Mit seinem Faible für Zollstöcke steht Udo Vitt nicht allein auf weiter Flur. Der nächste, der dieses Hobby mit ihm teilt, wohnt im benachbarten Gernsdorf. Sammler, die sich kennen, tauschen sich untereinander aus. Auf Sammelbörsen im Internet tauchen laut Vitt bisweilen Preise auf, „da träumt man von“.
Träumen tut der Rudersdorfer auch vom Wachstum seines Zollstock-Bestands: „Solange wie ich Platz habe, mache ich weiter!“


Autor:Peter Helmes (Redakteur) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.