Stehende Ovationen

- Russell N. Harris und die Philharmonie begeisterten in Wilnsdorf. Foto: rög
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rög Wilnsdorf. Mit einer wundervollen Auswahl weltbekannter Melodien begeisterte die Philharmonie Südwestfalen ihr Publikum am Samstag in Wilnsdorf. Zwar fand der Klassik-Event nicht wie geplant unter freiem Himmel, sondern im Forum des Gymnasiums statt, doch dämpfte das die Stimmung keineswegs. „Better safe than sorry“, kommentierte ein bestens aufgelegter Dirigent Russell N. Harris und erinnerte an den Regen beim vergangenen Open Air.
Schon mit dem Eröffnungsstück dürfte dann jedes Bedauern über 87 Prozent Regenwahrscheinlichkeit der Freude an der hervorragenden Musik gewichen sein.
Rossinis lebhafte Ouvertüre zur Oper „La gazza ladra“ versprühte Lebensfreude und Optimismus ebenso wie der rasante Tanz der Gaukler aus der Oper „Schneeflöckchen“ von Nikolai Rimsky-Korsakow oder Mendelssohn-Bartholdys Hochzeitsmarsch. Den dramatischen Gegenpol der ersten Konzerthälfte setzte die Philharmonie mit Puccinis melancholischem Intermezzo aus „Manon Lescaut“ und Debussys „Claire de Lune“. Nach der Pause verstand es das Ensemble unter der Leitung von Russell N. Harris, das Tempo noch einmal anzuziehen – etwa mit Franz Lehárs schwungvollem „Chrysanthemen-Walzer“ oder Rimsky-Korsakows rasantem „Hummelflug“.
Einer der Höhepunkte des Konzerts war die Titelmusik zu „Lawrence von Arabien“ des im Frühjahr verstorbenen Komponisten Maurice Jarre. Besonders wichtig war es Harris, auf das Arrangement von Stanley Black hinzuweisen, dessen Witwe Edna er noch heute vor jeder Aufführung um Erlaubnis zu fragen hat. Doch tut er dies ebenso gerne wie das Arrangement eines heimischen Musikers ins Programm aufzunehmen: Brahms’ „Guten Abend, gute Nacht“ nach einer Bearbeitung von Alexander Reuber (Olpe) begeisterte die Wilnsdorfer Klassik-Freunde.
Nach zwei Zugaben und stehenden Ovationen endete ein fantastischer Konzertabend. Und der Himmel über Wilnsdorf blieb diesmal trocken.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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