Kolumne „Der Haushälter“

Börsenstrategie: Seien Sie durchschnittlich!

Wenn eine Firma gute Bilanzen vorlegt, hat ein Anleger gute Aussichten, eine Dividende zu bekommen.

Wer seine Risiken breit streut, ist auf lange Sicht häufig erfolgreicher.

Was an der Börse ziemlich gut funktioniert, wäre in anderen Lebensbereichen ein Fiasko. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen im Supermarkt aus jedem Regal den typischen Artikel und bereiten aus diesem kompletten Produktberg ein Gericht zu. Oder Sie nehmen die Liste der populärsten Songs 2022 und lassen alle Lieder gleichzeitig laufen. Viel Spaß mit einem Mix aus Hip-Hop, koreanischem Pop, den Amigos und Anne-Sophie Mutter, während Sie Leberwurst mit Vanilleeis und Backpulver essen.

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Beim Investieren ist vermeintliche Wahllosigkeit aber eine exzellente Wahl. Hier kommt es nicht auf einen ausgefeilten Geschmack an, sondern auf gute Rendite mit geringem Aufwand. Sie müssen nicht zu den allerbesten, sollten aber auch nicht zu den allerschlechtesten Anlegern gehören.

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Zum Durchschnittsbörsianer werden Sie mit einem weltweiten Indexfonds, auch ETF genannt. Prima passen solche auf den MSCI World, der so etwas wie ein globaler Dax ist. Auf der Einkaufsliste für diesen Aktienkorb stehen: Anteile von allen großen Firmen, die an den 23 wichtigsten Börsen von New York bis Neuseeland zu kaufen sind. Nur die jeweils kleinsten 15 Prozent bleiben außen vor.

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Weder Sie noch irgendwelche Fondsmanager müssen also über Umsatzprognosen oder Strategien brüten. Sobald ein Konzern groß genug ist, landet er zwangsläufig in Ihrem Fonds (2022 kam Porsche nach seinem Börsengang dazu). Falls ein Titel zu schwach geworden ist, wird er aussortiert. Von Anlegerpionier Jack Bogle ist das Bonmot überliefert: „Suchen Sie nicht die Nadel im Heuhaufen, sondern kaufen Sie den Heuhaufen.“ Der Lohn ist eine langfristig höhere Rendite als beim Sparbuch.

Keine der rund 1500 enthaltenen Firmen ist so bedeutend, dass sie Ihr Depot erschüttern könnte. Globale Wirtschaftskrisen spürt ein solcher Fonds natürlich schon, aber die gehen irgendwann vorbei. Wer in die „Welt AG“ investiert ist, sollte in Jahrzehnten rechnen – und kann statt über Börsentrends lieber über Kochrezepte oder Musiksessel nachdenken.

Hendrik Buhrs ist Geldanlageredakteur bei „Finanztip“ und kümmert sich an dieser Stelle ums Haushalten. Weitere Tipps gibt er in seinen Ratgebern und dem wöchentlichen Newsletter (finanztip.de/newsletter). Alle bisherigen Kolumnen­beiträge finden Sie hier.

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