Neue Zahlen des Arbeitsministeriums

Durchschnittsrente auch für langjährig Versicherte niedrig – besonders im Osten

Knapp bei Kasse: Auch langjährig Versicherte bekommen im Durchschnitt niedrige Altersrenten (Symbolbild).

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Berlin. Die durchschnittliche Rente für langjährig Versicherte in Deutschland betrug zuletzt 1370 Euro. Die Unterschiede zwischen den Rentenbeträgen in Ost- und Westdeutschland waren dabei weiterhin deutlich: Langjährig Versicherte in den alten Bundesländern erhielten im Alter durchschnittlich 1423 Euro, in den neuen Bundesländern lediglich 1255 Euro im Monat.

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Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Als langjährig Versicherter gilt, wer mindestens 40 Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Stichtag der vom Ministerium mitgeteilten Zahlen war der 31. Dezember 2021, jüngere Zahlen aus dem Jahr 2022 lagen demnach noch nicht vor.

Durchschnittsrenten im Saarland am höchsten

Der Linken-Bundestagsabgeordnete und Ostbeauftrage seiner Fraktion, Sören Pellmann, kritisierte die Renten als viel zu niedrig. „Im Schnitt 1370 Euro Rente für mindestens 40 Jahre Maloche! Das ist ein skandalös geringer Betrag“, sagte Pellmann dem RND. Das Rentensystem sei defekt und brauche eine Generalüberholung. „In Österreich erhalten Rentner im Schnitt 800 Euro mehr als in Deutschland. Das ist dort möglich, weil alle Erwerbstätigen einzahlen und auf den Riester-Irrsinn verzichtet wurde“, so Pellmann.

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Die Rentenunterschiede zwischen Ost und West bezeichnete Pellmann als erschreckend. „In jedem ostdeutschen Bundesland sind die Renten langjährig Versicherter noch niedriger als die Renten langjährig Versicherter in den westdeutschen Bundesländern. Die Lohnlücke auf dem Arbeitsmarkt setzt sich als tiefe Rentenkluft fort“, kritisierte der Ostbeauftrage der Linksfraktion. „Die Antwort muss lauten: Löhne und Renten in ganz Deutschland hoch!“

Die Durchschnittsrenten langjährig Versicherter waren dem Bundesarbeitsministerium zufolge im Saarland mit 1488 Euro am höchsten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1482 Euro und Hamburg mit 1458 Euro. Am niedrigsten waren sie in Thüringen mit 1226, Sachsen-Anhalt mit 1237 und Sachsen mit 1242 Euro im Monat.

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