Brenntag-Aktionär Primestone Capital gegen Univar-Übernahme
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Die Firmenzentrale der Brenntag AG in Essen.
© Quelle: Roland Weihrauch/dpa/Archivbild
London/Essen (dpa). Die mögliche Übernahme des US-Rivalen Univar Solutions durch den Chemikalienhändler Brenntag stößt beim Brenntag-Aktionär Primestone Capital auf Widerstand. In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an das Management und den Aufsichtsrat des Dax-Konzerns forderte die Investmentgesellschaft die sofortige Beendigung der Gespräche mit Univar. Statt auf eine risikoreiche Übernahme solle sich der Konzern auf die Verbesserung des Kerngeschäfts konzentrieren. Der Investor, der zwei Prozent an Brenntag hält, fordert auch eine Aufspaltung des Unternehmens. Brenntag wollte sich auf Nachfrage zunächst nicht äußern.
Brenntag ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen und erzielte 2021 mit weltweit mehr als 17 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro. Ende November war bekannt geworden, dass die Essener vorläufige und ergebnisoffene Gespräche über einen Zukauf von Univar führen.
Primestone Capital kritisierte, hierfür fehle zum einen eine erforderliche Zustimmung der Aktionäre. Auch seien die Risiken und Unwägbarkeiten sehr hoch, wie eine eigene sorgfältige Überprüfung (Due Dilligence) einer möglichen Übernahme ergeben habe. So geht Primestone davon aus, dass sich eher Synergieverluste ergeben, die sämtliche Kostensenkungen zunichtemachen würden. Auch würde ein Kartellverfahren wohl langwierig und schwierig.
Primestone stellte in dem Schreiben Forderungen, mit denen Brenntag laut dem aktivistischen Investor seine Bilanz aufpolieren und die eigene Börsenbewertung von aktuell weniger als 60 Euro in drei Jahren auf 150 bis 170 Euro je Aktie steigern könne. Dazu fordert Primestone auch ein Aktienrückkaufprogramm über 2,5 Milliarden Euro.
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