Kommentar

Straffreies Containern: kleiner Schritt, richtige Richtung

Studenten nehmen weggeschmissene Lebensmittel aus einer Mülltonne.

Containern: Wer Lebensmittel aus dem Mülleimer holt, muss in Deutschland mit Strafen rechnen.

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Zumindest ist ein bisschen Bewegung in die Sache gekommen. Dass zwei Bundesminister für einen Vorschlag des Landes Hamburg werben, das sogenannte Containern nur noch in bestimmten Fällen zu bestrafen, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Denn Menschen zu kriminalisieren, die Lebensmittel vor der Verschwendung retten wollen, hilft weder dem Umweltschutz noch der sowieso überlasteten Justiz.

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Es ist allerdings nur ein kleiner Schritt, denn der Ball liegt nun bei den Ländern. Cem Özdemir (Grüne) und Marco Buschmann (FDP) planen keinen Vorstoß auf Bundesebene – erst einmal sollen die 16 Länder machen. Die sehen das allerdings teilweise deutlich skeptischer als Hamburg. Offen ist also, ob daraus überhaupt etwas wird.

In Frankreich gelten für Supermärkte strenge Regeln

Effektiver wäre da eine Regelung auf Bundesebene. Dabei könnte man auch andere Ideen durchspielen, um Lebensmittelverschwendung zu verringern. Beispiel Frankreich: Im Nachbarland sind größere Supermärkte dazu verpflichtet, übrig gebliebene Lebensmittel zu spenden. Auch in Tschechien gibt es eine ähnliche Regelung. Warum sollte Deutschland nicht nachziehen? Gerade jetzt, wo die Tafeln gefragt sind wie selten zuvor.

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Auf einem anderen Blatt steht allerdings, ob das der effektivste Weg ist, um Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten. Denn laut dem Agrarministerium entsteht der Löwenanteil der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten: 59 Prozent. Schrumpelige Äpfel und abgelaufene Joghurts landen zu schnell im Müll, obwohl sie noch genießbar wären. Hier haben es die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Hand: Wer etwas gegen diese Verschwendung tun will, muss bei sich selbst anfangen.

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