Arbeitskampf bei Autobahngesellschaft

Droht das Stauchaos? So wirkt sich der Superstreiktag auf Autobahnen aus

Fahrzeuge stehen auf der Autobahn 3 im Stau (Archivfoto).

Fahrzeuge stehen auf der Autobahn 3 im Stau (Archivfoto).

Der Superstreiktag am Montag wird auch Folgen auf den deutschen Autobahnen haben: Die Autobahngesellschaft, zuständig etwa für das kurzfristige Beseitigen von Schäden nach Unfällen und Unwettern, wird ebenfalls bestreikt. Was genau kommt auf Autofahrerinnen und Autofahrer zu?

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Klar ist: Auf den Straßen dürfte es sehr voll werden, gerade in den Städten, in denen auch der Nahverkehr bestreikt wird. Auch auf den Autobahnen wird mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen gerechnet: Die Deutsche Bahn stellt am Montag den Fernverkehr und große Teile des Regionalverkehrs ein, auch die deutschen Flughäfen werden in großem Umfang bestreikt.

Viele Reisende werden deshalb aufs Auto umsteigen müssen und auf Autobahnen unterwegs sein – mehr Staus als üblich könnten eine Folge sein.

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Autobahngesellschaft schließt Sperrungen von Autobahnen aus

Über die ganz konkreten Auswirkungen der Arbeitsniederlegung bei der Autobahngesellschaft gibt es allerdings unterschiedliche Angaben: Autofahrerinnen und ‑fahrer müssten sich auf Staus und Umleitungen einstellen, sagte die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende, Christine Behle. Und: „Wir werden auch bestimmte Tunnel in den Blick nehmen.“ Es könnte deshalb zu Tunnelsperrungen kommen „wie beispielsweise beim Elbtunnel“. Grund sei, dass die Sicherheit der Tunnel nicht mehr überwacht werden könnte – diese Aufgabe liegt in der Zuständigkeit der regionalen Autobahngesellschaften.

„Betriebsdienst“ steht auf dem Wagen der Autobahnmeisterei.

„Betriebsdienst“ steht auf dem Wagen der Autobahnmeisterei.

Die Autobahngesellschaft wies diese Befürchtung postwendend zurück – dass es zu kompletten Sperrungen von Bundesfernstraßen oder Autobahntunneln kommen wird, schließt die Behörde aus. „Insbesondere der Betriebsdienst auf den Bundesfernstraßen ist aufrechtzuerhalten“, hieß es in einer Mitteilung. „Hierzu werden Notdienstvereinbarungen geschlossen, um zum Beispiel Tunnelschließungen zu vermeiden.“

Auch regionale Autobahngesellschaften rechnen nicht mit massiven Auswirkungen, die etwa zu kompletten Sperrungen führen. „Wir haben die Maßnahmen getroffen, so weit wir sie treffen können. Wenn es auf den Autobahnen zu Unfällen kommt, stehen wir Gewehr bei Fuß“, sagte Bernd Löchter von Autobahn Westfalen dem Portal „wa.de“. Die Autobahnmeistereien und die Tunnelleitzentrale blieben besetzt.

Arbeitgeber attackieren Gewerkschaften vor Megastreik am Montag

Millionen Reisende und Pendelnde in ganz Deutschland werden am Montag von einem wohl beispiellosen Warnstreik im Verkehr betroffen sein.

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Klar ist aber: Am Hamburger Elbtunnel müssen sich Autofahrerinnen und ‑fahrer am Montag auf lange Staus und Wartezeiten einstellen. Nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi soll am Streiktag nur eine der vier Röhren befahrbar sein. Ein Sprecher sagte am Samstag, die Gewerkschaft habe der Autobahn GmbH nach bislang ergebnislosen Verhandlungen einseitig einen Notdienst angeboten, sodass pro Schicht eine Tunnelröhre der Autobahn 7 offen bleiben soll. Elbtunnel und Autobahn sind über das gesamte Wochenende wegen Bauarbeiten gesperrt und sollten am Montag um 5 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Viele Bundesländer erlauben Lkw-Sonntagsfahrten vor Warnstreik

Schon vor dem Streiktag reagierten mehrere Bundesländer und erlaubten am Sonntag den sonst an diesem Tag verbotenen Lastwagenverkehr auf Autobahnen, um Warentransporte zu erleichtern. Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, das Saarland, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt kündigten an, das Lkw-Fahrverbot nicht zu kontrollieren oder sogar aufzuheben. Für einen solchen Schritt hatten sich zuvor Speditionen, der Handel und auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingesetzt.

Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag zu Arbeitsniederlegungen im Verkehrssektor aufgerufen. Fern-, Regional- und S‑Bahn-Verkehr auf der Schiene wird ebenso bestreikt wie nahezu sämtliche deutsche Flughäfen und der öffentliche Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Schifffahrt ist betroffen sowie die Autobahngesellschaft.

RND/seb/dpa

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