Verdi NRW droht mit Vorbereitung auf Streik nach Osterferien
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Beschäftigte nehmen an einem Warnstreik teil.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa/ZB/Symbolbild
Düsseldorf (dpa/lnw). Der Verdi-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen droht im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes mit unbefristeten Streiks. Wenn es keinen Durchbruch bei der am Montag begonnenen bundesweit dritten Tarifrunde mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen gebe, werde Verdi NRW nach den Osterferien die Urabstimmung für unbefristete Streiks vorbereiten, sagte Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Arbeitgeber könnten bei einem Scheitern der Tarifverhandlungen zwar die Schlichtung im öffentlichen Dienst anrufen. Dann würde zunächst eine Friedenspflicht gelten. Die Warnstreiks am Montag machten aber die hohe Streikbereitschaft der Beschäftigen deutlich. Allein im öffentlichen Nahverkehr von Nordrhein-Westfalen hätten sich mehr als 12.000 Streikende an den Warnstreiks am Montag beteiligt. «Das ist eine gute Resonanz, die wir haben», betonte Schmidt.
Die dritte Tarifrunde in Potsdam habe mit weit auseinander liegenden Positionen begonnen: «Wir sind wenig optimistisch angereist», sagte sie. Signale der Kommunen deuteten darauf hin, dass die zentrale Gewerkschaftsforderung nach einem Mindestbetrag bei Lohnerhöhungen weiter abgelehnt werde. «Die untersten Lohngruppen sind am stärksten von der Inflation betroffen», betonte Schmidt. Angesichts der hohen Streikbereitschaft hoffe sie aber, dass die Arbeitgeber einlenken. «Drei Tage sind viel Zeit, wo sich etwas bewegen könnte», sagt sie.
Verdi NRW verzeichne einen außergewöhnlichen Mitgliederzuwachs. «Im Moment haben wir mehr als das Doppelte an Mitgliedergewinn als wir sonst in einer Tarifrunde hatten», sagte sie. Bei den Vorbereitungen auf die Tarifrunde öffentlicher Dienst im Herbst habe das begonnen. Der Trend habe sich unter anderem mit dem Abschluss im Postbereich verstetigt. Im Januar und Februar 2023 seien dann über 12.000 neue Mitglieder hinzugekommen. Verdi NRW habe mehr als 480.000 Mitglieder.
Im bundesweiten Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte von Bund und Kommunen fordern Verdi sowie der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung der Tarifparteien gegeben.
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SZ