Stempel existiert nicht
Erster gefälschter Impfpass im Kreis Altenkirchen

- Gefälschter Impfausweis im Kreis Altenkirchen: Den Stempel des Impfzentrums in Wissen gibt es so nicht, auch das „mRNA“ ist eher hingekritzelt worden.
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thor Wissen. Nun hat auch der Kreis Altenkirchen den ersten bestätigten Fall eines gefälschten Impfpasses. In Mayen wurde in der vergangenen Woche eine Apothekerin stutzig, als sie das gelbe Dokument sah, in dem zwei Stempel des Impfzentrums Wissen eine Doppelimpfung aus dem Frühjahr bestätigen sollten. Das Problem nur: Diesen Stempel gibt es gar nicht. Wer immer in den vergangenen Monaten dort sein Vakzin verabreicht bekam, erhielt den Stempel des impfenden Arztes. Die Apothekerin informierte umgehend die Kreisverwaltung Altenkirchen.
Thomas Christmann, Inhaber der Raiffeisen-Apotheke in Hamm (Sieg) und zugleich Vizepräsident der Landesapothekenkammer Rheinland-Pfalz, sieht in diesem Fall nur die Spitze des Eisbergs.
thor Wissen. Nun hat auch der Kreis Altenkirchen den ersten bestätigten Fall eines gefälschten Impfpasses. In Mayen wurde in der vergangenen Woche eine Apothekerin stutzig, als sie das gelbe Dokument sah, in dem zwei Stempel des Impfzentrums Wissen eine Doppelimpfung aus dem Frühjahr bestätigen sollten. Das Problem nur: Diesen Stempel gibt es gar nicht. Wer immer in den vergangenen Monaten dort sein Vakzin verabreicht bekam, erhielt den Stempel des impfenden Arztes. Die Apothekerin informierte umgehend die Kreisverwaltung Altenkirchen.
Thomas Christmann, Inhaber der Raiffeisen-Apotheke in Hamm (Sieg) und zugleich Vizepräsident der Landesapothekenkammer Rheinland-Pfalz, sieht in diesem Fall nur die Spitze des Eisbergs. Die Kollegin sei sehr aufmerksam gewesen, seien die Fälschungen doch oft nur an kleinen Indizien zu erkennen. Neben dem fehlenden Arztstempel habe hier das etwas „laienhaft“ geschriebene „mRNA“ ins Auge gestochen.
Gefälschter Impfpass im Kreis Altenkirchen: Druck in Teilen der Bevölkerung steigt
„Wir haben hier ein echtes Problem“, sagt Christmann. Der Druck in Teilen der Bevölkerung werde weiter steigen, wenn demnächst die Tests kostenpflichtig würden. Manch einer greife dann zu illegalen Mitteln. „Die Fälschungen sind auch deshalb schwer zu erkennen, weil der Original-Impfpass auch nicht sauber ausgestellt wurde. Impfzentren und Arztpraxen arbeiten hier sehr schludrig“, so der Apotheker. Und: „Wir haben auch keine Chance, die Charge zu prüfen.“
Christmann verweist auf die klaren gesetzlichen Regelungen bei Rezepten, hier seien Fälschungen ungleich schwieriger. Auch wenn er kein Freund von Verordnungen sei, könne vermutlich nur so mehr Sicherheit ins System kommen. Der Vizepräsident ist jedenfalls sicher, dass dies nicht der einzige gefälschte Pass mit einem Stempel aus dem Impfzentrum Wissen bleiben wird.
Autor:Thorsten Stahl (Redakteur) aus Betzdorf |
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