Kitas in Birken-Honigsessen und Schönstein
Kinder spielen künftig in Containern

- In Birken-Honigsessen und in Schönstein sind die Kitas voll, eine Erweiterung in Form von Containern soll her. Ob in Schönstein eine Waldkita infrage kommt, gilt es noch zu prüfen.
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dach Wissen. Doch keine Erweiterungen in Massivbauweise für die Kitas in Birken-Honigsessen und Schönstein: Mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme) hat der Verbandsgemeinderat Wissen genau das am Mittwochabend beschlossen. Hintergrund ist der chronische Geldmangel – und ein Veto der Kommunalaufsicht.
Kitas platzen aus allen NähtenEigentlich gehört das Geldausgeben für mehr Kita-Plätze zur Kür in den kommunalen Gremien. Schließlich bedeutet das: Es gibt mehr Nachwuchs, was wiederum auf eine gute Standortpolitik schließen lässt. Wo sich junge Familie niederlassen, lohnt es sich ganz offenbar zu leben. Das gilt auch für die Verbandsgemeinde Wissen. Die Kitas in Schönstein und Birken-Honigsessen platzen aus allen Nähten. Ein Handlungsbedarf wurde spätestens 2019 erkannt.
dach Wissen. Doch keine Erweiterungen in Massivbauweise für die Kitas in Birken-Honigsessen und Schönstein: Mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme) hat der Verbandsgemeinderat Wissen genau das am Mittwochabend beschlossen. Hintergrund ist der chronische Geldmangel – und ein Veto der Kommunalaufsicht.
Kitas platzen aus allen Nähten
Eigentlich gehört das Geldausgeben für mehr Kita-Plätze zur Kür in den kommunalen Gremien. Schließlich bedeutet das: Es gibt mehr Nachwuchs, was wiederum auf eine gute Standortpolitik schließen lässt. Wo sich junge Familie niederlassen, lohnt es sich ganz offenbar zu leben. Das gilt auch für die Verbandsgemeinde Wissen. Die Kitas in Schönstein und Birken-Honigsessen platzen aus allen Nähten. Ein Handlungsbedarf wurde spätestens 2019 erkannt. Seinerzeit wurden Anbauten beschlossen, ein bzw. zwei Gruppen sollten den Zulauf auffangen. Das würde kosten: Bei St. Elisabeth in Birken-Honigsessen 1,24 Millionen Euro, bei St. Katharina in Schönstein gar 1,57 Millionen Euro.
Doch da gibt es noch die Kreisverwaltung. Und die findet den vorgelegten Haushalt der Verbandsgemeinde – mit entsprechenden Krediten für die Bauprojekte – alles andere als lustig. Im Juli dieses Jahres stufte sie den Etat nicht nur als „dauerhaft leistungsunfähig“ ein, sie bemängelte zudem deutlich, dass die Verbandsgemeinde Wissen sich mit den Kita-Vorhaben eher nicht an das Gebot der Wirtschaftlichkeit halte.
Damit kam die Container-Lösung ins Spiel. Bei Erweiterungen der Kitas per Wohnmodulen auf Mietbasis sieht der Kostenansatz anders aus. Für Birken-Honigsessen ergibt eine Berechnung über fünf Jahre einen Betrag von 332.000 Euro, in Schönstein sind es 528.000 Euro.
Geld für die Planung
Die Krux: Die Verbandsgemeinde hat schon recht viel Geld in die Hand genommen, um die Planung für die Anbauten in Massivbauweise voranzutreiben. Satte 259.000 Euro müssten laut geschlossenen Verträgen an Ingenieurbüros überwiesen werden. Ein Hintertürchen gibt es dabei noch: Die Zahlungen beziehen sich auf acht sogenannte Leistungsphasen. Fünf bzw. sechs Phasen haben die Projekte bislang durchlaufen. Nun hofft man auf Kulanz seitens der Ingenieure in Bezug auf die noch nicht erbrachten Leistungen.
Vorfahrt hat das Modul-Projekt in Birken-Honigsessen, weil hier der Bedarf am dringendsten ist. Dazu soll ein Nachtragshaushalt verabschiedet werden. An der Modulbau-Lösung wolle man nun „nicht mehr rütteln“, sagte Beigeordneter Ulrich Marciniak, der Bürgermeister Berno Neuhoff vertrat: „Das geht zeitlich einfach nicht mehr.“
Auch Wald-Kita braucht Konzept
Damit war auch ein Antrag der grünen Fraktion gemeint, der für den Sprecher der CDU/FDP-Fraktion, Hermann-Josef Selbach, „unzumutbar“ war. Einen Tag vor der Sitzung zu fordern, die Optionen auf eine Wald-Kita (bzw. entsprechende Gruppen) prüfen zu lassen, obwohl man sich im Oktober im Haupt- und Finanzausschuss eingehend mit dem Themenkomplex beschäftigt habe, das wollte Selbach nicht in den Kopf. Ähnlich hatte es zuvor Marciniak gesehen: Die Idee eines Wald-Kindergartens sei sicherlich gut. Aber: „Es ist nicht damit getan, einen Bauwagen zu kaufen und hinzustellen.“ Es müssten schließlich Konzepte erstellt und personelle Fragen geklärt werden. Dafür reiche die Zeit nicht aus.
Waldkindergarten in Schönstein wird geprüft
Es gehe lediglich um eine generelle Prüfung und das Einholen von Angeboten, sagte Grünen-Fraktionssprecher Sebastian Pattberg, der den Antrag schließlich auf den Standort Schönstein reduzierte. Das war auch im Sinne von Hubert Wagner (FWG). Für die Kita in seinem Ort sei das Ansinnen zu spät, so der Ortsbürgermeister von Birken-Honigsessen. Zumal er eine Wald-Gruppe lediglich als Zusatzangebot verstehe, nicht als Alternative zu einer regulären Kita-Gruppe. Immerhin: Der Vorstoß der Grünen wurde schließlich angenommen, bei einer Enthaltung.
Autor:Achim Dörner (Redakteur) aus Betzdorf |
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