Verbandsgemeinderat
Standort für Rathaus Wissen steht fest

- Das neue Rathaus in Wissen soll hinter dem alten entstehen.
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damo Wissen. „Wir treffen eine Entscheidung für 50 Jahre“: Das hat Bürgermeister Berno Neuhoff zu Beginn der Sitzung vorweggeschickt – allein deshalb ist der Verbandsgemeinderat überhaupt zu einer Präsenzsitzung zusammengekommen. Viele andere Sitzungen im Wisserland gehen derzeit in digitaler Form über die Bühne. Aber die Entscheidung, wo das neue Rathaus errichtet wird, hatte zu großes Gewicht, um sie per Mausklick aus den Wohnzimmern herbeizuführen. Und sie ist so gefallen, wie es zu erwarten war.
Neues Rathaus in Wissen entsteht hinter dem altenNun also wird die Verbandsgemeinde ihr neues Domizil hinter dem alten schaffen – nicht am Feuerwehrhaus, nicht neben der Westerwald Bank, nicht in der ehemaligen Realschule, nicht im leerstehenden Katasteramt.
damo Wissen. „Wir treffen eine Entscheidung für 50 Jahre“: Das hat Bürgermeister Berno Neuhoff zu Beginn der Sitzung vorweggeschickt – allein deshalb ist der Verbandsgemeinderat überhaupt zu einer Präsenzsitzung zusammengekommen. Viele andere Sitzungen im Wisserland gehen derzeit in digitaler Form über die Bühne. Aber die Entscheidung, wo das neue Rathaus errichtet wird, hatte zu großes Gewicht, um sie per Mausklick aus den Wohnzimmern herbeizuführen. Und sie ist so gefallen, wie es zu erwarten war.
Neues Rathaus in Wissen entsteht hinter dem alten
Nun also wird die Verbandsgemeinde ihr neues Domizil hinter dem alten schaffen – nicht am Feuerwehrhaus, nicht neben der Westerwald Bank, nicht in der ehemaligen Realschule, nicht im leerstehenden Katasteramt. All diese Varianten sind damit ein für allemal vom Tisch, und ein jahrelanger Entscheidungsprozess scheint endlich vollendet zu sein. Schon im Vorfeld war absehbar gewesen, wie sich die Fraktionen entscheiden würden. Denn die Rahmenbedingungen sind klar definiert: Die Verbandsgemeinde, finanziell eher auf Kakteen denn auf Rosen gebettet, kann sich nur die wirtschaftlichste Variante erlauben. Und die stand von vornherein fest: Die Verwaltung hatte alle Argumente sorgfältig und detailliert abgewogen und in eine Bewertungsmatrix einfließen lassen (die SZ berichtete). Und so war für jeden klar ersichtlich, dass die Vorteile für den Standort hinter dem alten Rathaus deutlich überwiegen: Dort besitzt die Verbandsgemeinde bereits etliche Grundstücke, dort werden die Gründungsarbeiten günstiger, dort gibt es genügend Parkraum. Und zu guter Letzt spricht aus städtebaulicher Sicht vieles dafür, die Freifläche neben der Bank anders zu nutzen – zum Beispiel, um einem Investor den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses zu ermöglichen.
Keines der Ratsmitglieder hat diese Argumente infrage gestellt, ganz im Gegenteil. Einhellig lobten die Redner die solide und gute Vorarbeit der Verwaltung. Konsens war: Das Für und Wider beider Standorte sei so verlässlich aufgearbeitet worden, dass die Entscheidung praktisch von selbst falle. Exemplarisch sei Hermann-Josef Selbach, Sprecher der CDU/FDP-Fraktion, zitiert: „Die Vorlage hat es uns leicht gemacht, sich für diesen Vorschlag zu entscheiden.“
Konsens war auch, dass beim Bau den energetischen Kriterien höchste Priorität beigemessen werden muss – es wäre gar nicht nötig gewesen, dass die Grünen-Fraktion ihre Zustimmung zur Standortentscheidung mit der Forderung nach einer „zukunftsfähigen Gebäudeausstattung“ verknüpft hat. Neuhoff sicherte trotzdem noch einmal expressis verbis zu, das Thema bereits in der Ausschreibung zu berücksichtigen.
Antrag für Förderung des neuen Rathauses muss schnell gestellt werden
Er machte zugleich klar, dass mit der Standort-Entscheidung die Arbeit noch lange nicht getan ist. Denn die Uhr tickt weiter unerbittlich: Mitte Oktober muss der Antrag auf eine Förderung gestellt sein – und da reichen keine hübschen Ideen, vielmehr sind belastbare Zahlen und eine fundierte Planung vonnöten. Das wird Zeit in Anspruch nehmen. So ist z. B. angesichts des Volumens der Maßnahme (allein die Kosten für den Hochbau werden zwischen 4,5 und 6,5 Millionen Euro liegen) eine europaweite Ausschreibung schon in frühen Planungsstadien unverzichtbar. Aber: Daran soll jetzt mit Hochdruck gearbeitet werden, unter anderem mit einer neu ins Leben gerufenen Planungsgruppe. „Wir sind jetzt auf dem richtigen Gleis“, sagte Neuhoff abschließend. Diesmal könnte das sogar stimmen.
Autor:Daniel Montanus (Redakteur) aus Betzdorf |
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