Kolumne „Gute Frage“

Warum ist der Daumen kein Finger?

Dank des Daumens können Menschen Dinge sehr präzise festhalten.

Dank des Daumens können Menschen Dinge sehr präzise festhalten.

Der Daumen ist auf jeden Fall kein schnöder Finger, auch evolutionär betrachtet. Um seine Einzigartigkeit zu erkennen, genügt ein kurzer Blick auf die eigenen Hände. Jeder „normale“ Finger hat drei Knochen, der Daumen nur zwei. Außerdem steht er abseits der anderen, so als wolle er mit seinen weniger begabten Verwandten möglichst wenig zu tun haben.

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Der Daumen ist nämlich opponierbar, kann sich also seitlich zum Handteller bewegen und die anderen Finger an ihrer Spitze berühren. So können wir zum Beispiel mit dem Pinzettengriff sehr präzise zugreifen oder einen Stift halten.

Der Daumen und der Fortschritt

Forschende der Uni Tübingen haben die Hände von frühen Menschenarten untersucht und fanden heraus, dass sich diese besondere Beweglichkeit bereits vor etwa zwei Millionen Jahren entwickelte. In ihrer Studie schauten die Forschenden auf die Effizienz der Daumenopposition. Und siehe da: Schon der Homo erectus zeigte ein vorzeigbares Daumengeschick.

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Damit legte der dickste aller Finger mal eben so die Grundlage für unseren Fortschritt. Ohne seine Beweglichkeit und ohne Pinzettengriff wäre die Herstellung und Nutzung von frühen Steinwerkzeugen kaum möglich gewesen.

Und je geschickter der Mensch wurde, desto weiter entwickelte sich unser Alltagsleben – Werkzeuge wurden besser, das Nahrungsspektrum erweiterte sich, unser Gehirn wuchs.

Sie haben eine gute Frage? Schreiben Sie an magazin@rnd.de.

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