Vermögensaufbau auch später im Leben noch möglich

So viel Geld sollten Sie in Ihrem Alter gespart haben

Sparen steht bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hoch im Kurs.

Wer Geld fürs Alter sparen will, sollte früh anfangen.

Hand aufs Herz – wie oft setzen Sie sich mit Ihrem Vermögens­aufbau, Ihrem Ersparten und dem Ruhestand auseinander? Vermutlich ist das ein ebenso unliebsames Thema wie die jährliche Steuererklärung. Doch die Frage, wie hoch Ihr Anspruch auf gesetzliche Rente ist und wie Sie im Ruhestand haushalten werden, ist zweifelsohne wichtig.

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Je komplexer eine Sache ist, desto mehr sehnt man sich nach einfachen Regeln, die man beachten kann. So hat das Finanz­dienst­leistungs-Unternehmen Fidelity Investments eine sogenannte Zehnerregel aufgestellt: Im Alter von 67 Jahren sollte man das Zehnfache seines letzten Jahres­einkommens gespart haben. Bei einem Bruttoeinkommen von rund 50.000 Euro wären das stolze 500.000 Euro. Damit ließe sich der Lebensabend ohne Abstriche und mit einem unveränderten Lebensstil genießen.

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Die Zehnerregel von Fidelity Investments

Um dieses große Ziel zu erreichen, schlägt das Unternehmen folgende Zwischenziele vor:

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  • Wer 30 Jahre alt ist, sollte sein Jahresgehalt auf dem Sparkonto haben.
  • Mit 40 Jahren sollte man das Dreifache seines Jahres­einkommens gespart haben.
  • Im Alter von 50 Jahren sollte das Sechsfache des Jahres­einkommens auf dem Konto liegen.
  • Bis zum 60. Geburtstag sollte man das Achtfache des Jahres­gehalts sparen.
  • Beim Renteneintritt mit 67 Jahren sollte schließlich das Zehnfache des letzten Gehalts gespart worden sein.

Die Experten von Fidelity Investments gehen für diese Faustregel davon aus, dass man ab dem Alter von 25 Jahren jährlich 15 Prozent seines Einkommens spart, im Leben durchschnittlich mehr als 50 Prozent der Ersparnisse in Aktien steckt und im Alter von 67 Jahren in Rente geht. Aber ist das umsetzbar?

Solche Regeln scheitern oft an der Realität.

Dani Parthum,

Finanzcoachin

„Solche vermeintlichen Regeln scheitern oft an der Realität“, sagt Dani Parthum, „deswegen bin da sehr skeptisch.“ Parthum ist Diplomökonomin und Wirtschafts­journalistin – als Finanzcoachin berät sie heute vor allem Frauen zu finanzieller Unabhängigkeit. Oftmals passen diese Angaben zu Zwischenzielen nicht zur eigenen Lebenssituation, deshalb rät sie: „Vergessen Sie solche Regeln und schauen Sie auf Ihr eigenes Leben.“

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Seriöse Finanzberatungen finden

Zum Vermögensaufbau können Sie unabhängige Stellen beraten, unter anderem bieten die Verbraucherzentralen eine Finanzberatung an. Wenn Sie einen Finanzberater finden, können Sie im Register des Bundesamts für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) prüfen, ob er als Finanzvermittler zugelassen ist. Alternativ können Sie auch bei der Industrie- und Handelskammer nachfragen, wer als Honorar-Finanzanlagenberater registriert ist. Bleiben Sie vorsichtig und skeptisch, wenn Ihnen Finanzberater unseriös erscheinen. Die Stiftung Warentest rät etwa vom „Bundes­verband unabhängiger Honorarberater gemeinnütziger e. V.“ ab und veröffentlicht regelmäßig eine „Warnliste Geldanlage“.

Laut Parthum setzen sich die wenigsten Menschen hin und kalkulieren ihr Leben so, wie Fidelity Investments es aufgestellt hat. Zudem kommen noch überraschende Wendungen, Krankheiten oder besondere Ausgaben hinzu, die einen an so einem Plan scheitern lassen.

„Wenn Sie selbstständig sind, Mutter geworden sind oder pflegebedürftige Eltern haben und nur in Teilzeit arbeiten können, haben Sie ganz andere Bedingungen zum Vermögensaufbau“, so Parthum.

Vermögensaufbau auch später im Leben möglich

Auch der „Du solltest“-Duktus stört sie an der Zehnerregel. „Das stresst nur“, sagt Parthum. Wer Mitte 30 ist, kaum etwas angespart hat und diese Regel liest, wird sich dadurch nur frustriert fühlen und weniger motiviert sein, den Vermögens­aufbau anzugehen. „Das wäre fatal“, sagt die Finanzcoachin. „Es ist auch mit 40, 45 oder 50 Jahren noch nicht zu spät, ein Vermögen aufzubauen.“

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Grundsätzlich empfiehlt Parthum dennoch: „Je früher Sie mit dem Sparen und vor allem Investieren anfangen, umso besser.“ Wer Geld verdiene, solle sofort mit der Altersvorsorge anfangen. „Am besten legen Sie 10 bis 15 Prozent Ihres Bruttoeinkommens in Aktienfonds an und ziehen das bis an Ihr Arbeitsende durch.“ Mit einer gesetzlichen Rente und dem so aufgebauten Vermögen komme man gut im Ruhestand aus. Zusätzlich könne man sein Vermögen weiter aufbauen und beispielsweise in eine Immobilie investieren.

Wer mit Anfang bis Mitte 30 mit dem Vermögensaufbau beginnt, braucht schon einen höheren Anteil des Einkommens, um es zu investieren, etwa 20 bis 25 Prozent des Brutto­einkommens. Wer das nicht schafft, muss in einem zweiten Schritt auf seine Geldquellen und Ausgaben schauen und eventuell Veränderungen vornehmen. Für Menschen, die selbstständig arbeiten und nicht festangestellt sind, gelten noch einmal andere Spar- und Investitionsraten.

Wir haben im oberen Teil des Textes ergänzt, dass sich die Werte auf das Bruttojahreseinkommen beziehen.

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